Schon mit dem Kursanstieg im Vorfeld der Aufnahme in den S&P 500 Ende Dezember ist Tesla zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt geworden – und im neuen Jahr setzt sich die Aufwärtsbewegung fort, wenn auch mit einem kleinen Dämpfer am Donnerstag, der wohl auf die Nachricht zurückzuführen war, dass ein Rückruf für 158.000 ältere Model S und Model X droht. Nach einem Minus von 1,1 Prozent auf 845 Dollar pro Aktie betrug der Tesla-Börsenwert zum Handelsschluss etwas mehr als 800 Milliarden Dollar, gut achtmal so viel wie vor einem Jahr. Und wie in dieser Woche ein gut bewerteter Analyst sagte, sieht er für Tesla nicht nur die Billion in Reichweite, sondern noch viel mehr.
„Tesla wird immer noch unterschätzt“
Mit seinem Ende Dezember auf 715 Dollar angehobenen Tesla-Ziel auf Sicht von 12 Monaten zählt Dan Ives von Wedbush Securities zu den optimistischeren Analysten an der Wall Street – und liegt damit wie die meisten anderen trotzdem unter dem aktuellen Kurs. Aber schon einen Monat vorher hatte er auch ein Kursziel für den „bull case“ bei Tesla genannt, also ein positives Szenario: 1000 Dollar, was einer Gesamtkapitalisierung von rund 950 Milliarden Dollar entspräche.
Dieses höhere Ziel hat Ives jetzt in einem Interview mit dem Privatkunden-Broker TD Ameritrade bekräftigt und ging sogar noch darüber hinaus. Sowohl das Wachstum als auch die Profitabilität von Tesla würden immer noch unterschätzt, sagte er. Und für beides sehe es durch den Präsidenten-Wechsel in den USA samt Mehrheit im Senat neuerdings noch besser aus: Im Gespräch sei eine Verdoppelung der Steuer-Gutschrift für den Kauf von Elektroautos. Aktuell beträgt sie 7500 Dollar, gilt aber für Tesla aber nicht mehr, weil sie mit dem Erreichen der ersten 200.000 Verkäufe auszulaufen beginnt. Unter Biden könnte sich auch das ändern, sagte Ives.
Dadurch werde Tesla im Jahr 2022 möglicherweise zwischen 10 und 20 Prozent mehr Elektroautos ausliefern als derzeit erwartet, erklärte der Analyst, und das könne zu einer Neubewertung an der Börse führen. In einem oder zwei Jahren sehe er deshalb nicht nur einen Börsenwert von 1 Billion Dollar für Tesla kommen: „In einigen Jahren könnte das ein Unternehmen sein, das sich 1,5 Billionen bis 2 Billionen nähern könnte.“ Allgemein sei Tesla nicht als Autohersteller, sondern als „disruptives Technologie-Unternehmen“ zu betrachten. Zum Autogeschäft kämen noch eigene Batterien, das Energie-Geschäft und Solar hinzu, und das würden zunehmend auch andere Anleger so sehen.
Laut dem Finanzdienst Tipranks gehört Ives nicht nur zu den mit Blick auf Tesla optimistischsten Börsen-Beobachtern, sondern auch zu den insgesamt treffsichersten. Seine Erfolgsquote wird mit 76 Prozent angegeben und die durchschnittliche Rendite seiner Empfehlungen mit 34,5 Prozent. Damit steht er dort auf Platz 33 unter 7227 professionellen Analysten.
Aktualisierung: Ives hat seine Prognose für Tesla entsprechend seiner noch positiveren Einschätzung erhöht: Auf Sicht von 12 Monaten sagt er jetzt 950 Dollar als mittleres Ziel voraus, berichtet StreetInsider. Für den positiven Fall sieht er die Tesla-Aktie sogar auf 1250 Dollar steigen.