Die halbe Billion Dollar ist fast erreicht, und ein bekannter Analyst traut Tesla an der Börse noch deutlich mehr zu: Am Montag vor Eröffnung der US-Börsen stand die Aktie des Elektroauto-Pioniers knapp unter 489 Dollar, was einen Gesamtwert von 464 Milliarden Dollar bedeutete. Doch nach einer neuen Studie von Wedbush Securities soll sie auf Sicht von 12 Monaten weiter auf 560 Dollar steigen, und in einem positiven Szenario sogar auf 1000 Dollar. Für Tesla insgesamt würde das einen Börsenwert knapp unter einer Billion Dollar bedeuten.
Aktualisierung: Die Reaktion der Börse ließ nicht auf sich warten. In einem allgemein freundlichen Umfeld legte die Tesla-Aktie am Montag bis US-Handelsschluss um weitere 6,6 Prozent auf 521,85 Dollar zu. Das entspricht mehr als 25 Prozent Anstieg seit Bekanntwerden der Aufnahme von Tesla in den S&P 500 Anfang vergangene Woche. Die Marktkapitalisierung betrug 495 Milliarden Dollar.
China als Schlüsselregion für Tesla
Zum Kauf empfiehlt der Wedbush-Analyst die Aktie von Tesla trotzdem noch nicht, sondern beließ seine Einstufung auf „neutral“, berichtete am Montag MarketWatch. Doch seine Einschätzung klingt sehr positiv. Inzwischen sei ein „bedeutender Wendepunkt bei der weltweiten Nachfrage nach Elektroautos“ erreicht, wird aus der Studie zitiert. Nach der neuen Einschätzung werde der Elektroauto-Anteil an den Neuwagen-Verkäufen bis 2025 auf weltweit 10 Prozent steigen. Und von dieser Dynamik soll der „eindeutige Kategorie-Führer Tesla“ in den nächsten Jahren überproportional profitieren.
Besonders gute Chancen für Tesla sieht der Analyst in China. Aus der dortigen Gigafactory erwartet er in 2020 als ihrem ersten Jahr die Auslieferung von 150.000 Model 3, was er laut StreetInsider als straffes Tempo bezeichnete. China sei eine Schlüsselregion, und im Jahr 2022 werde Tesla dort möglicherweise 40 Prozent seiner gesamten Elektroauto-Verkäufe erzielen.
CEO Musk ist noch optimistischer
Aber auch in Europa würden regulatorische Faktoren zu mehr Verbraucher-Interesse an Elektroautos führen, zitiert StreetInsider den Analysten weiter. Hier werde Teslas neue Gigafactory bei Berlin in Zukunft höhere Margen und weniger komplexe Logistik bedeuten. In den USA schließlich sei denkbar, dass der neue Präsident Joe Biden neue Elektroauto-Förderungen auch für Tesla angeht.
TSLA $1,000 bullish price target by Wedbush values Tesla at 0.95 trillion dollars. (!) https://t.co/dVmUbwb6bn
— Tesla Facts (@truth_tesla) November 23, 2020
Nach Twitter-Auszügen aus der Wedbush-Studie rechnet der Analyst in seinem mittleren Szenario jetzt mit 710.000 Tesla-Auslieferungen im kommenden Jahr, für 2022 mit 932.000 und für 2023 mit 1,085 Millionen. Möglicherweise könne die Marke von einer Million Teslas in einem Jahr auch schon 2022 überschritten werden. Aber dazu hat sich CEO Elon Musk selbst bereits noch optimistischer geäußert: „Sie liegen nicht weit daneben“, antwortete er Ende Oktober auf die Frage eines Analysten, ob Tesla 2021 vielleicht auf 850.000 bis 1 Million Auslieferungen kommen werde.