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Alles außer Gießerei und Presswerk: Tesla darf jetzt fast gesamte deutsche Gigafactory bauen

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Tesla/GfBU-Consult

Bild: Tesla/GfBU-Consult

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Noch am Montag gab das Brandenburger Umweltministerium auf Nachfrage die Auskunft, der vierte Antrag von Tesla zur Vorab-Genehmigung von Arbeiten für seine deutsche Gigafactory in Grünheide bei Berlin sei weiterhin nicht genehmigt. Kurz darauf aber war es so weit: „Zulassung für weiteren vorzeitigen Maßnahmenbeginn nach §8a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes für Tesla erteilt“, lautete schon einen Tag später der Titel einer Pressemitteilung zur deutschen Gigafactory.

Auch vierte Tesla-Erlaubnis unter Vorbehalt

Wie bei den bisherigen drei Vorab-Genehmigungen gilt auch bei der neuesten die Auflage, dass Tesla alle Arbeiten wieder rückgängig machen muss, falls das Projekt noch scheitert. Denn die umfangreichen Gesamt-Anträge für das Projekt hat Tesla erst Anfang Juni überarbeitet eingereicht, weil Plan-Änderungen unter anderem am Fundament der deutschen Gigafactory erforderlich waren. Dadurch müssen die Unterlagen neu öffentlich gemacht werden, und bis 3. September sind neue Einwände gegen die Änderungen möglich.

Erst einmal aber kann Tesla in Grünheide jetzt auf eigenes Risiko weitermachen, und zwar intensiv. Die jetzt erteilte Erlaubnis umfasst laut Umweltministerium „Gründungs- und Fundamentarbeiten oberhalb des Grundwasserleiters, Erdarbeiten, Rohbaumaßnahmen und die Errichtung der privaten Verkehrsflächen“ auf dem Gigafactory-Gelände. Tesla darf also weitere flache Fundamente wie schon mit der vorherigen Vorab-Genehmigung erlaubt und das Straßen-Netz für die Gigafactory anlegen. Und vor allem schon Rohbauten errichten – also Teile des eigentlichen Gebäudes.

90 Prozent von Tesla-Fabrik erlaubt

Diese Zulassung gilt offenbar für das gesamte Gigafactory-Hauptgebäude mit Ausnahme von zwei relativ kleinen Bereichen: Bauten „oberhalb der geplanten Pfahlgründungen sowie Bauteile und Leitungen unterhalb des Grundwasserleiters“ sind nicht Teil davon, schreibt das Ministerium. Im Umkehrschluss wurden alle Gebäude-Teile für die Tesla-Fabrik vorläufig genehmigt, die nicht auf Pfahl-Fundamenten gebaut werden müssen. Ausgeschlossen sind damit nach den aktualisierten Plänen von Tesla nur die Bereiche Presswerk und Gießerei.

Beide sind natürlich (mit Ausnahme der Akku-Fertigung, die Teslas neuer Partner CATL extern erledigen könnte) so unverzichtbar wie der Rest – zumal Tesla-Chef Elon Musk für die deutsche Gigafactory eine Revolution in der Karosserie-Fertigung angekündigt hat, die mit größeren Guss-Teilen zusammenhängen dürfte. Aber sie machen vom Platzbedarf her nicht einmal ein Zehntel von allen in Grünheide geplanten Produktionsflächen aus, wie das Foto oben zeigt (CA für Casting/Gießerei und ST für Stamping/Presswerk). Mindestens 90 Prozent seiner deutschen Fabrik darf Tesla jetzt also offenbar erst einmal fertigstellen, während das langwierige Genehmigungsverfahren für die Gigafactory noch läuft.

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