Ob es nach der nächsten Landtagswahl am zweiten Oktober-Sonntag immer noch so ist, wird sich zeigen, aber einstweilen ist Bayern nach Schleswig-Holstein dasjenige Bundesland, in dem die Unionsparteien das deutschlandweit zweitbeste Ergebnis erzielten. Es kann also als konservativ gelten, was nach der Haltung von CDU/CSU auch Skepsis gegenüber Elektroautos umfasst. Trotzdem aber liegt Bayern laut einem Statistik-Dienst bei der Verbreitung von Fahrzeugen der Marke Tesla gemessen an der Einwohnerzahl innerhalb Deutschlands ganz vorn.
Wenig Tesla-Dichte im deutschen Osten
In ganz Deutschland seien derzeit 118.800 Pkw der Marke Tesla zugelassen, teilte in dieser Woche der auf Daten aller Art spezialisierte Anbieter Statista mit. Das gehe aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor und dürfte sich auf das Jahresende 2022 beziehen, denn für Mitte dieses Jahres meldete die Behörde bereits mehr als 130.000 Elektroautos im deutschen Tesla-Bestand bei insgesamt knapp 1,2 Millionen. Neu bei statista ist aber die regionale Betrachtung nach Einwohnerzahl.
Und in dieser ergab sich laut der Mitteilung, dass Tesla relativ zur Bevölkerung gesehen in keinem Bundesland so verbreitet ist wie in Bayern. Als Dichte nennt statista 190 Teslas pro 100.000 Einwohner und damit die höchste in Deutschland. In die Nähe davon kommt nur Hessen mit 168, den dritthöchsten Wert ermittelte der Dienst für das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen, wo 100.000 Einwohner rechnerisch 155 Elektroautos von Tesla fahren. Über 140 liegt die Quote auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Rheinland-Pfalz.
Die VW-Heimat Niedersachsen dürfte mit 127-mal Tesla pro 100.000 Einwohner ungefähr im (nicht genannten) deutschen Durchschnitt liegen, und der Stadtstaat Bremen ist das einzige der westlichen Bundesländer mit einem Wert unter 100 (s. Karte oben). Im deutschen Osten aber ist die relative Tesla-Verbreitung nach den Daten noch viel weniger ausgeprägt. In Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind, in aufsteigender Reihenfolge, maximal 63 Teslas pro 100.000 Einwohner zugelassen.
Model Y mit Kennzeichen von Gigafactory-Kreis
Immerhin in Brandenburg als Sitz der deutschen Gigafactory übersteigt die Tesla-Dichte den Wert von 100. In der Hauptstadt Berlin, die zugleich ein Bundesland ist, liegt sie mit 139 sogar eher über dem deutschen Durchschnitt. Teil davon könnten allerdings in beiden Fällen Werkszulassungen sein: Nahe der Gigafactory sind immer wieder Model Y mit „LOS“-Kennzeichen für den Kreis um den Standort Grünheide zu sehen, und deutschlandweit Elektroautos von Tesla mit Berliner Nummer gefolgt vom typischen „TD“. Vor der Eröffnung der Fabrik in Brandenburg hatte Tesla seinen deutschen Sitz zudem in München, was teilweise die hohe Dichte im konservativen Bayern erklären könnte.