Tesla investiert nur deshalb in eine eigene Produktion von Batterie-Zellen, weil seine Partner nicht schnell genug ausreichend davon liefern können, hat CEO Elon Musk vor kurzem noch einmal betont. Schon bei dem Batterie-Tag zur Vorstellung der eigenen Pläne mit einer neu entwickelten Zelle im XL-Format 4680 hatte er sich ähnlich geäußert – und kurz nacheinander ließen die bisherigen Lieferanten CATL, LG Energy Solutions und Panasonic daraufhin wissen, dass sie auch an einer Produktion der neuen Tesla-Zellen interessiert seien. Panasonic hat inzwischen bestätigt, eine 4680-Pilotlinie aufbauen zu wollen. Und von LG heißt es jetzt, das Unternehmen habe damit sogar schon begonnen.
Tesla-Zellen im 4680-Format aus Südkorea
Die 4680-Pilotlinie entstehe im Werk Ochang in der südkoreanischen Heimat von LG Energy Solutions, berichtete laut einem übersetzten Beitrag bei dem chinesischen Portal EqualOcean in dieser Woche die lokale Elektronik-Publikation The Elec. Andere westliche Medien berichteten mit The Elec als Quelle über die Neuigkeit, die sich über die Website-Suche aber weder in einer englischen noch einer koreanischen Version finden ließ. Sie könnte deshalb einer gedruckten Ausgabe entnommen sein.
Mit dem Aufbau der Pilotlinie soll LG laut EqualOcean jedenfalls vor kurzem begonnen haben. Dazu werde eine der Linien in seinem Werk Ochang umgebaut. Anlagen für Zusammenbau und Galvanisierung seien schon installiert. Die Investitionen würden insgesamt voraussichtlich einige Millionen Dollar betragen. Außer in seiner Heimat Südkorea produziert LG für Tesla Zellen in einer Fabrik in China.
Eine nähere Zeitplanung ist dem kurzem Bericht von EqualOcean nicht zu entnehmen. LG habe vor, mit seiner 4680-Produktion früher bereit zu sein als Panasonic, heißt es darin aber noch. Das japanische Unternehmen war anfangs der exklusive Batterie-Partner von Tesla, mit der Gigafactory in China sind LG und dann CATL dazugekommen. Von Panasonic wurde schon Ende 2020 berichtet, dass für dieses Jahr eine Pilotanlage für 4680-Zellen geplant ist, was sein Finanzchef laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Anfang Februar bestätigte. Der Start sei für das neue Panasonic-Geschäftsjahr geplant, das im April 2021 beginnt.
Große Pläne mit eigenen Batterien
Mit den eigenen 4680-Zellen, im Detail vorgestellt beim Batterie-Tag im September 2020, hat Tesla viel vor. Mit verschiedenen Innovationen bei Größe, Materialherstellung und Fertigung sollen sie die technischen Eigenschafen von Akkus verbessern und zugleich deutlich weniger kosten und weniger Platz für die Produktion in Anspruch nehmen als konventionelle. Tesla selbst baut eine Pilotproduktion mit dem Ziel von 10 Gigawattstunden Jahreskapazität neben seinem Elektroauto-Werk in Fremont auf. Erster Standort für die angestrebte 4680-Produktion im Großmaßstab soll laut CEO Musk die deutsche Gigafactory bei Berlin mit zunächst 100 Gigawattstunden und später 200-250 Gigawattstunden pro Jahr werden.