Das Supercharger-System von Tesla in Nordamerika hat eine weitere Stärkung erfahren. Nach vielen anderen konkurrierenden Auto-Herstellern gab am Donnerstag BMW North America bekannt, dass eigene Elektroautos in Zukunft mit Adaptern für ihre CCS-Ladeports an schnellen Tesla-Säulen in der Region laden können und später ab Werk mit Buchen im Supercharger-Format ausgestattet werden. Die Vereinbarung mit BMW sieht allerdings einen späteren Start vor als bisherige.
BMW als 14. Ladepartner für Tesla
Als erster und mit der wichtigste Tesla-Konkurrent kündigte in diesem Mai Ford eine Supercharger-Kooperation an. Ab Anfang 2024 sollen aktuelle Elektroautos des Unternehmens mit Adapter-Hilfe 12.000 Supercharger-Säulen in den USA und Kanada nutzen können. Zudem ließ sich Ford darauf ein, Modelle ab 2025 gleich mit passendem Ladeanschluss zu bauen. Zuvor hatte Tesla ohne viel Echo vorgeschlagen, aus dem eigenen System einen neuen North American Charging Standard (NACS) zu machen.
Mit der Ford-Entscheidung wurde klar, dass die Front dagegen nicht halten würde, und in schneller Folge schlossen sich weitere große und kleine Tesla-Konkurrenten an. Der erste der drei deutschen Konzerne war in diesem Juli Mercedes. Als Partner-Marken Nummer 12 und 13 für Tesla schlossen sich erst Anfang Oktober Hyundai und Kia an. Damit ist BMW die vierzehnte Marke, die eine solche Kooperation verkündet hat. Sie gilt zudem für den ganzen Konzern, also auch für Elektroautos von Mini und später Rolls-Royce.
Welcome BMW, Mini and Rolls-Royce owners to Superchargers across North America ⚡️
— Tesla Charging (@TeslaCharging) October 17, 2023
Abweichend von den anderen Supercharger-Deals teilten Hyundai und Kia mit, dass eigene Elektroautos schon 2024 Supercharger-Buchsen bekommen sollen. Gleichzeitig erwähnten die koreanischen Marken, dass Adapter für Laden bei Tesla erst 2025 zur Verfügung stehen würden, also ein Jahr später als bei den meisten anderen Vereinbarungen. Einzig Jaguar hatte dafür zuvor ebenfalls 2025 genannt, und auch bei den drei BMW-Marken soll die Supercharger-Nutzung mit Adapter erst Anfang übernächsten Jahres beginnen.
Supercharger-Anzeige in neuen Elektroautos
Der Hintergrund könnte sein, dass Tesla diejenigen Partner zuerst an seine Supercharger lässt, die sich zuerst für die Kooperation einschließlich Umstieg auf NACS entschieden. Zugleich informierte BMW, dass bis zum konkreten Beginn noch einiges zu tun ist. Für die drei Marken solle eine nahtlose Ladeerfahrung bei Tesla vorbereitet werden, teilte das Unternehmen mit. Teil davon sei die Anzeige von Supercharger-Stationen auf dem Fahrzeug-Display und Bezahlung über die jeweilige App. BMW will die Infrastruktur des großen Konkurrenten also offensichtlich so tief in seine Elektroautos integrieren wie Tesla selbst.