Anders als den Tesla Cybertruck soll es Fords Pickup-Marktführer F-150 zwar ebenfalls bald als Elektroauto geben, das aber nur zusätzlich zur vor kurzem eingeführten neuesten Generation des konventionellen Modells. Die immerhin gibt es ab diesem Herbst in den USA erstmals mit Hybrid-Antrieb und in allen Varianten mit der für mobiles Handwerken praktischen Option eines Strom-Generators. Und wie sich jetzt überraschend herausstellt, könnte auch der kommende rein elektrische F-150 in einer interessanten Variation dieses Prinzips zu einer Art Hybrid-Pickup werden.
Strom-Generator auf der Ladefläche
Tesla setzt zur Energie-Versorgung seines Cybertruck ausschließlich auf große Akkus mit bislang ungenannter Kapazität, die für bis zu 800 Kilometer Reichweite genügen sollen – und laut CEO Elon Musk zusätzlich auf eine Solar-Option. Zusammen mit der von Musk ebenfalls angedeuteten Wasser-Gewinnung weckt das Autonomie-Träume. Ford aber scheint sich diesem Thema auf eine ebenfalls moderne, aber doch konventionellere Weise nähern zu wollen: Nach einem Bericht hat das Unternehmen ein Patent für ein Modul mit Benzin-Motor angemeldet, das auf die Ladefläche seines Elektro-Pickups passt und dort zusätzlichen Strom generieren kann.
Ob das auch während der Fahrt möglich ist, geht aus dem Bericht der Publikation The Drive, die sich darin auf die Patent-Anmeldung beruft, nicht hervor. So oder so aber könnte das Modul, das es zudem in unterschiedlichen Größen geben soll, sowohl als Reichweiten-Verlängerer als auch als Strom-Lieferant für längeres Arbeiten mit Fords elektrischem F-150 dienen. Als Camping-Option wird jedenfalls seine Ladefläche dadurch allerdings uninteressant, weil der Generator wie jeder Verbrenner einen Auspuff hat, aus dem giftige Abgase kommen.
Einzige Chance gegen Tesla Cybertruck?
Während Tesla seinen auch mit solarem Range Extender lokal absolut sauberen Cybertruck schon gezeigt und Daten dazu genannt hat, ist über Fords geplanten Pickup ansonsten noch nicht viel bekannt. Angekündigt ist er für Herbst des Jahres 2022, also gut ein halbes Jahr später als der Tesla; er soll der stärkste F-150 sein, den es je gab, und einen großen Front-Kofferraum sowie Allrad-Antrieb haben. Zur Reichweite gibt es noch keine Angaben, aber ein optionaler Range Extender für die Ladefläche könnte diesen Faktor in den Hintergrund treten lassen.
Die Idee dürfte Elektroauto-Puristen und Tesla-Fans nicht gefallen. Aber für Ford könnte sie die einzige Möglichkeit sein, im Reichweiten-Vergleich seines Elektro-Modells mit dem direkten Konkurrenten Cybertruck nicht zu weit zurückzufallen oder zu teuer zu werden. Denn Tesla ist nicht nur bei Aussehen und Akkus seines Pickup aggressiv, sondern auch bei den Preisen. In der mittleren Version mit 300 Meilen Reichweite soll es ihn ab Ende 2021 für 49.900 Dollar geben. Der konventionelle Ford F-150 startet als Viertürer derzeit bei rund 35.000 Dollar und reicht bis über das Doppelte, die Preise beim Modell für 2021 dürften auf ähnlichen Niveaus liegen.