Schon seit 2013 macht die Firma E.C.D. Automotive Design mit Sitz im US-Bundesstaat Florida alte Range Rover Defender wieder flott. Vorzugsweise bekamen die kaum verwüstlichen Gelände-Klassiker neben neuer Lackierung und moderner Ausstattung bislang auch stärkere Verbrenner-Motoren bis hin zu einer V8-Maschine mit 6,2 Litern Hubraum und 640 PS von Chevrolet. Ende April aber kündigte E.D.C. den Eintritt ins Elektroauto-Zeitalter an: mit einem elektrischen Defender, unter dessen robuster Karosserie Akku und Antrieb von Tesla stecken.
Mit Tesla-Technik gegen G-Klasse
Schon seit Jahren habe man darüber nachgedacht, wie man den Defender als Elektroauto auf den amerikanischen Offroad-Markt bringen könne, erklärt das Unternehmen zu der Entscheidung. Die Technik-Wahl sei dann auf Tesla gefallen. Der Elektro-Defender bekomme einen Tesla-Akku mit 100 Kilowattstunden Kapazität und dazu Steuergeräte sowie eine „Direkt-Antriebseinheit von Tesla“. Was genau mit dem letzten Punkt gemeint ist, lässt die Mitteilung von E.D.C. aber offen, ebenso wie den Preis für alte Basis plus Umbau.
Auf der Website stellt E.D.C. seine bisherigen Defender-Umbauten als Alternative zur G-Klasse von Mercedes dar – die eigenen Autos seien stilvoller, preiswerter und mit den neuen Motoren auch schneller. Mit der Tesla-Technik an Bord dürfte das erst recht gelten. Nach einem Schaubild im Web scheint der Akku aber anders als bei Tesla und den meisten anderen modernen Elektroautos nicht wie ein Skateboard am Stück flach im Boden zu liegen, sondern in zwei Teilen vorne und hinten.
Nähere technische Angaben gibt es dazu nicht, nicht einmal zu der Frage, ob der Elektro-Defender nur einen Tesla-Motor bekommt oder je einen für Vorder- und Hinterachse. Allerdings würde ein Geländewagen ohne Allrad diese Bezeichnung kaum verdienen, und E.D.C. scheint Wert auf die Offroad-Fähigkeit seiner Fahrzeuge zu legen. Angegeben wird aber die Zeit für die Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen: genau 5 Sekunden und damit tatsächlich schneller als die G-Klasse – jedenfalls wenn man nicht deren AMG-Ausführung nimmt. Als Reichweite nennt E.D.C. 350 Kilometer. Laden an Tesla-Superchargern soll aber trotz der übernommenen Technik nicht möglich sein, sondern nur 3-Phasen-Laden innerhalb von 5 Stunden.
Keine Preisangabe zu Tesla-Umbau
Angaben zu Preisen sind auf der Website der Klassiker-Firma kaum zu finden. Annähernd konkret genannt werden sie lediglich für eine neue Pursuit Collection, die ab 150.000 Dollar zu haben sein soll. Mit der Tesla-Technik dürfte ein umgebauter Land Rover eher noch mehr kosten und wäre dann doch teurer als das G-Geländewagen von Mercedes in der AMG-Ausführung – aber sicher auch moderner und individueller.