Ein weiterer Analyst einer großen Investmentbank hat nach den jüngsten Erfolgsmeldungen – und Kurssprüngen – bei Tesla sein Kursziel für die Aktie des Unternehmens deutlich erhöht. Wie die Agentur Bloomberg berichtet, hob Patrick Hummel von der Großbank UBS seine Tesla-Prognose von 160 Dollar auf jetzt 410 Dollar an, also auf mehr als das Doppelte. Doch er rät weiter zum Verkaufen der Aktie, deren Kurs mittlerweile deutlich näher an 600 Dollar liegt als an 400 Dollar.
Die Verkaufsempfehlung des UBS-Analysten hängt weniger damit zusammen, dass er Tesla nicht positiv sehen würde. Tesla habe mit seinen innovativen Elektroautos das Potenzial, der profitabelste Autohersteller überhaupt zu werden, schrieb er laut Bloomberg. Auch dank der Vorbereitungen von Tesla für autonomes Fahren verdiene Elon Musks Unternehmen eine Marktbewertung „deutlich oberhalb“ der von traditionellen Autoproduzenten.
Für das Jahr 2022 sagt der Analyst Tesla den Verkauf von 800.000 Autos voraus – das wären mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr mit 367.500 ausgelieferten Model 3, Model S und Model X. Die Gewinnmarge dabei soll laut Hummel bei 10 Prozent liegen. Um die aktuelle Bewertung der Tesla-Aktie zu rechtfertigen, müssten es 2022 aber 1,4 Millionen verkaufte Tesla-Elektroautos sein, bei einer Marge von 11 Prozent.
Dies, so schreibt Hummel, sei unrealistisch. Denn es setze drei Faktoren gleichzeitig voraus: „perfekte Ausführung, starkes Wachstum der Nachfrage nach Elektroautos und traditionelle Hersteller, denen es nicht gelingt, konkurrenzfähige Elektroautos anzubieten“. Risiken für diese Annahmen würden derzeit am Markt ignoriert.
Andere Analysten sind auch in Bezug auf den Börsenkurs von Tesla optimistischer. Das derzeit höchste Tesla-Kursziel unter größeren Brokerfirmen hat derzeit New Street Research mit 800 Dollar auf Sicht von einem Jahr. Tesla habe in den vergangenen 18 Monaten technologische Überlegenheit, starke Nachfrage und gute Fähigkeiten bei der Umsetzung seiner Pläne belegt, schrieb der zuständige Analyst – sah also im Prinzip die drei Punkte bestätigt, die der UBS-Analyst jetzt als fraglich bezeichnete.