Der ehrgeizige Zeitplan von April wurde nicht ganz gehalten, aber innerhalb von gut vier Monaten hat Tesla in Kanada eine neue Anlage aus seinen Megapack-Stromspeichern einsatzbereit gemacht. Noch in diesem August werde sie in Betrieb genommen, berichtet aktuell die kanadische Zeitung Vancouver Sun. Ursprünglich war die Fertigstellung des Tesla-Speichers unter anderem für Strom aus einem benachbarten Windpark für Ende Juni geplant, was sich wegen Corona-Schutzmaßnahmen verzögerte. Aber auch so wurde die Akku-Technologie rekordverdächtig schnell installiert.
Tesla-Akku erster in Alberta
Das Windcharger genannte Tesla-Projekt in der Provinz Alberta besteht aus Megapacks mit einer Kapazität von zusammen 20 Megawattstunden bei 10 Megawatt Leistung. Damit gehört es mittlerweile schon zu den kleineren Akku-Speichern. Laut Tesla lassen sich mit den modularen Megapacks in kurzer Zeit Anlagen mit einer Kapazität von 1 Gigawattstunde und mehr realisieren. Tatsächlich erreichen die ersten Tesla-Parks schon diese enorme Größenordnung: In Kalifornien gab der Versorger PG&E Ende Juli den Bau-Start für eine Megapack-Anlage mit 730 Megawattstunden bekannt, aus denen später sogar 1,1 Gigawattstunden werden könnten.
Das dürfte vorerst der größte Batterie-Speicher der Welt sein, auch wenn derzeit immer neue Riesen-Projekte mit Akkus von Tesla und manchmal auch anderen Anbietern bekannt gegeben werden. Der Windcharger in Kanada wiederum ist zwar vergleichsweise klein, aber dennoch der erste Akku für Strom-Speicherung im Groß-Maßstab in der Öl-Provinz Alberta, sodass er auch symbolische Bedeutung hat.
Der Betreiber der kanadischen Tesla-Anlage ist der Energie-Versorger Transalta. Im Gespräch mit Vancouver Sun lobte dessen Chief Operating Officer die kurze Bau-Zeit von wenigen Monaten. Tesla selbst gibt an, ein Megapack-Park lasse sich dank des Modul-Konzepts innerhalb von drei Monaten installieren, zehnmal schneller als andere. Laut dem Bericht der Zeitung werden dem ersten Projekt in Alberta bald weitere folgen.
Megapack als Teil der Tesla-Vision
Seit der Vorstellung im Jahr 2019 erfreut sich das Tesla-Produkt Megapack laut CEO Elon Musk hoher Nachfrage, die bislang nie voll befriedigt werden konnte. Teil des Systems ist auch die Software Autobidder, die laut Tesla für eine optimale Ausnutzung vorhandener Energie-Speicher sorgen soll. Wie Musk vor kurzem sagte, sollten sich mit ihrer Hilfe auch Tesla-Privatkunden automatisch am Markt für nachhaltigen Strom beteiligen können. Und wie weltweit zuerst teslamag.de berichtete, bereitet Tesla gleichzeitig eigene Angebote für private Strom-Kunden mit Nachfrage-Steuerung, Photovoltaik und Akku-Hardware vor. All das sind Elemente, die zu Musks Vision von Tesla als weltweit verteilten Energie-Unternehmen passen.