Nach einem Einbruch im September hat sich der deutsche Elektroauto-Markt in diesem Oktober gegenüber demselben Monat im Vorjahr zumindest gut gehalten: Nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes nahmen die rein elektrischen Neuzulassungen um 4,3 Prozent auf 37.334 Einheiten zu, was annähernd dem Wachstum von 4,9 Prozent auf dem Pkw-Gesamtmarkt entsprach. Tesla lag mit einer Zunahme um 5,3 Prozent knapp über dem Durchschnitt. Fast jedes zweite seiner Elektroautos war im Oktober ein Model 3 in der aufgefrischten Highland-Version, während das Model Y von mehreren Konkurrenten überholt wurde.
Model Y im Oktober nicht Bestseller
Insgesamt verzeichnete Tesla laut den KBA-Daten in dem Monat 3353 Neuzulassungen in Deutschland. Das waren noch einmal rund 900 weniger als im Vormonat, für den die deutsche Behörde Tesla als Import-Marke mit dem höchsten Rückgang im September hervorgehoben hatte. Wie sich anhand der Modell-Daten dann zeigte, fehlte es in dem Monat vor allem an Model 3, das nur 130mal neu zugelassen wurde. So entfiel fast der gesamte Tesla-Rest auf das Model Y, das damit auch Elektroauto-Bestseller blieb.
Die niedrigen Zulassungen von Model 3 im September ließen sich mit der Auffrischung erklären, die Tesla Anfang des Monats vorgestellt hatte, laut vorherigen Berichten unter dem internen Code-Namen Highland. Bestellen konnte man das Model 3 Highland sofort, aber erste Auslieferungen in europäischen Ländern waren erst für Ende Oktober angekündigt.
Nach der Produktion in China und dem Schiff-Transport nach Europa bekamen am vorletzten Oktober-Wochenende tatsächlich erste deutsche Tesla-Kunden ihr neues Model 3 und anschließend weitere. Auch in den KBA-Zahlen für den Monat hat sich das bereits niedergeschlagen: Die Neuzulassungen von Model 3 in Deutschland stiegen auf 1607 Stück. Das waren kaum weniger als vom Model Y, von dem im Oktober 1649 Exemplare neu auf deutsche Straßen kamen.
Volkswagen und Stellantis vor Tesla
Die Stellung dieses Tesla als deutscher Elektroauto-Bestseller in diesem Jahr ist dank insgesamt 40.257 Verkäufen damit immer noch nicht gefährdet. Aber nur im Oktober wurden mehrere konkurrierende Modelle häufiger neu zugelassen. Ganz an der Spitze stand laut den KBA-Daten der Skoda Enyaq mit 2579 Neuzulassungen, gefolgt vom Audi Q4 e-tron mit 1867. Mit dem elektrischen Fiat 500 steuerte auch der Stellantis-Konzern ein Elektroauto mit mehr Verkäufen (1769) als beim Model Y bei, und mit dem 1722-mal neu zugelassenen MG4 setzte sich wohl zum ersten Mal ein chinesisches vor den Tesla.
Im November dürften die Tesla-Zahlen höher ausfallen, denn im Oktober blieb für Auslieferungen an die nach Meldungen in Foren zahlreichen Besteller von Model 3 Highland nur gut eine Woche. Die relative Schwäche des Model Y lässt sich durch das Highland-Warten allerdings nicht erklären. Unter den Herstellern liegt im bisherigen Jahresverlauf in Deutschland die Marke Volkswagen jetzt leicht vor Tesla mit seinen 54.761 Verkäufen. Der ganze VW-Konzern verkaufte gut doppelt so viele Elektroautos, und auch die Stellantis-Marken wie Fiat und Opel verzeichneten zusammen etwas mehr Neuzulassungen als Tesla.