Die wenigsten Menschen dürften gern in einem Leichenwagen gefahren werden wollen, aber wenn es schon sein muss, dann vielleicht am ehesten in diesem hier: Ein Schweizer Bestattungsunternehmen hat ein Tesla Model S zu einem solchen Fahrzeug umbauen lassen. Das pietätvoll leise Elektroauto mit verlängertem und erhöhtem Heck ist seit kurzem Teil der Flotte des Bestatters Egli in Bern, als erstes überhaupt in der Schweiz und wohl im ganzen deutschsprachigen Raum.
Tesla-Leichenwagen weckt Interesse
Darüber berichtet die Schweizer Zeitung Blick in einem aktuellen Video-Beitrag im Internet. Darin kommt am Steuer des schwarzen Tesla einer der Mitarbeiter des Instituts zu Wort, der nach eigenem Bekunden nie zuvor ein Elektroauto gefahren ist. Es sei sehr speziell, berichtet er über seine ersten Eindrücke als Fahrer des Tesla Model S als Leichenwagen, mache aber Spaß.
Auch das Umfeld erkennt nach seiner Schilderung, dass hier etwas Besonderes unterwegs ist: Leichenwagen würden ohnehin die Blicke auf der Straße anziehen, auch wenn viele Leute dann gleich wieder wegschauen oder sich sogar bekreuzigen würden. Das umgebaute Model S aber wecke noch mehr Interesse – und trotz des möglicherweise unguten Gefühls beim Anblick eines Leichenwagens werde der Tesla auch länger betrachtet.
Leise Trauer mit Tesla Model S
Weil es besonders hochwertig ist, kommt das Elektroauto auch nicht für alle Aufgaben des Bestatters Egli zum Einsatz, berichtet Blick weiter: Zum Bergen von Toten nach Unfällen werden Busse geschickt, die hinterher manchmal lange gelüftet werden müssten. In den Tesla dagegen kommen nur Holz-Särge auf dem Weg zur letzten Ruhe, und auch dann hauptsächlich für repräsentative Einsätze, wie Geschäftsführer Urs Gyger erklärt.
Besonders gut eigene sich das lange und leise Tesla Model S für Trauerzüge, wie sie zum Beispiel bei tamilischen Familien üblich seien: Vorne gehen die Angehörigen, hinter ihnen folgt der Leichenwagen mit offener Heck-Klappe. Wenn dabei kein Diesel-Nageln die Andacht störe, sei das schon etwas „extrem Würdevolles“, sagt Gyger.