Am heutigen Mittwoch (2.4.) kurz vor Eröffnung der US-Börsen dürfte Tesla Daten zu Elektroauto-Auslieferungen und -Produktion im ersten Quartal 2025 veröffentlichen. Nach einem Rückgang der Verkäufe in 2024 – dem ersten für Tesla seit 2012 – hat das Unternehmen für dieses Jahr eine Rückkehr zum Wachstum in Aussicht gestellt. Für die ersten drei Monate wurde im Vorfeld jedoch erneut mit einem Minus gerechnet: Im Durchschnitt erwarteten Analysten zuletzt rund 373.000 Tesla-Auslieferungen in Q1 2025, etwa 3,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Tesla-Beobachter senken Prognosen
Wenn Beobachter in den letzten Tagen ihre Prognosen für das erste Quartal und ganz 2025 aktualisierten, dann fast immer nach unten. Die Deutsche Bank zum Beispiel senkte ihre Schätzung vergangene Woche deutlich auf 340.000 bis 350.000 ausgelieferte Elektroautos in Q1 und 1,7 Millionen im Gesamtjahr. Damit würde Tesla anders als im Januar angekündigt das zweite Jahr in Folge sinkende Verkäufe verzeichnen, während der Markt im Durchschnitt noch mit leichten Wachstum rechnete.
Die Konsens-Prognose der wichtigsten Banken und Broker für Q1 2025 hatte im Januar noch bei rund 450.000 Verkäufen gelegen. Erwartet wurde also ein Sprung weit über Q1 2024 mit knapp 387.000 ausgelieferten Teslas hinaus. Laut einer Übersicht von Ende März war der Durchschnitt der Schätzungen bis dahin auf 377.592 Elektroautos gesunken. Wenn man nur die maximal 30 Tage alten berücksichtigt, wurden laut Reuters zuletzt rund 373.000 Tesla-Verkäufe in Q1 2025 erwartet. Das wären etwa 30.000 mehr als im dritten Quartal 2022 – und weniger als in jedem anderen Vierteljahr seit dieser Zeit.
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Aus den drei wichtigsten Regionen kamen dazu am Dienstag noch aktuelle Daten: In China, wo die Verkäufe im Januar und Februar merklich unter dem Vorjahr lagen, sorgte eine starke letzte März-Woche dafür, dass Tesla im ganzen Quartal etwa 1 Prozent mehr Elektroautos verkaufte als in Q1 2024. Auf europäischen Märkten dagegen ging es auch im März überwiegend abwärts: In Frankreich um 37 Prozent, in Schweden um 64 Prozent, in Norwegen um lediglich 1 Prozent. Für die USA schätzte Cox Automotive am Dienstag knapp 139.000 Tesla-Verkäufe in ganz Q1, ein Rückgang um knapp 1 Prozent.
Musk-Diskussion und neues Model Y
Bisherige Daten zu sinkenden Verkäufen in Europa wurden vielfach in Zusammenhang mit zunehmender Unbeliebtheit von Elon Musk gebracht; als oberster Effizienz-Berater trägt der Tesla-Chef die oft umstrittene Politik von US-Präsident Donald Trump mit. Wenn Tesla am Mittwoch trotz des kleinen China-Plus einen weltweiten Rückgang im ersten Quartal meldet, könnten diese Stimmen noch lauter werden. Erhebliche Auswirkungen vor allem im Westen dürfte jedoch auch die Umstellung auf das neue Tesla Model Y gehabt haben, die in Asien früher begann.