Im dritten Quartal dieses Jahres wurde nach neuen Zahlen der Marktforschungsfirma Adamas Intelligence weltweit erneut mehr Batterie-Kapazität in Elektroautos verbaut als jemals zuvor: 182,6 Gigawattstunden sollen es zuletzt gewesen sein, von denen mit 31,7 Gigawattstunden ein weiteres Mal die meisten bei Tesla benötigt wurden. BYD lag mit 27,2 Gigawattstunden trotz mittlerweile höherer Stückzahlen an reinen Elektroautos und Plugin-Hybriden als bei Tesla knapp dahinter, verzeichnete allerdings einen deutlich schneller wachsenden Bedarf.
Weniger Batterie-Dynamik bei Tesla
Im gesamten Jahr 2023 bis Ende September nahm der Batterie-Bedarf für Elektroautos nach Daten, die Adamas vergangene Woche auf X und auf seiner Website veröffentlichte, um 45 Prozent zu – deutlich stärker als die Verkäufe von Autos mit reinem oder teilweisen Batterie-Antrieb, die sich weltweit nur um 33 Prozent erhöhten. Hinter diesem Unterschied soll der stetige Anstieg bei der Kapazität pro Fahrzeug stecken.
Die Batterie-Branche muss sich also weniger Sorgen um nachlassendes Wachstum machen als Elektroauto-Hersteller. Unter diesen war Tesla nach den Adamas-Daten nicht nur der größte, sondern auch der einzige, bei dem sich die verbaute Kapazität vom zweiten auf das dritte Quartal 2023 verringerte. Nach den Angaben betrug dieser Rückgang 7 Prozent, passend zu weniger Auslieferungen, deren Zahl bei Tesla in Q3 um etwa denselben Wert auf gut 435.000 Elektroautos gesunken war.
Year-to-date, passenger EV unit sales are up 33% versus 43% growth the same period the year prior leading some OEMs to sound the alarms in recent weeks.
Over the same period, a steady rise in the average EV’s battery capacity has fueled a 45% rise in GWh deployed onto roads,… pic.twitter.com/DkYTmq0JoH
— Adamas Intelligence (@AdamasIntel) November 23, 2023
Branchenweit dagegen nahm der Batterie-Bedarf für Elektroautos aller Art laut den Marktforschern auch im Vergleich zum Vorquartal weiter zu, um 11 Prozent auf den neuen Höchstwert von 182,6 Gigawattstunden. Gegenüber Q3 2022 bedeutete das eine Steigerung um 39 Prozent, während die Zunahme bei Tesla 25 Prozent betrug. Das US-Unternehmen habe an Dynamik verloren, schreibt Adamas Intelligence dazu. Zum Teil lasse sich das dadurch erklären, dass Kunden auf die Auslieferung des aufgefrischten Model 3 ab Oktober warteten.
Volkswagen und BMW in globalen Top-5
Bei BYD mit seiner breiten Modell-Palette dagegen war das Wachstum mit 42 Prozent gegenüber Q3 2022 und 15 Prozent gegenüber Q2 2023 weiter überdurchschnittlich; das chinesische Unternehmen verkauft je ungefähr zur Hälfte reine Elektroautos und Plugin-Hybride. Mit insgesamt 27,2 Gigawattstunden war es auch beim reinen Batterie-Bedarf nicht mehr weit von Tesla entfernt. Am dritthöchsten war er mit großem Abstand bei der ebenfalls chinesischen GAC Group (9,5 Gigawattstunden), der unter anderem die reine Elektroauto-Marke Aion gehört.
Den weltweit vierthöchsten Batterie-Bedarf hatte nach den Adamas-Daten im dritten Quartal der deutsche Volkswagen-Konzern. Für hybride und rein elektrische Autos brauchte er 7,9 Gigawattstunden. Das ist etwas mehr als im Vorquartal sowie in Q3 vor einem Jahr, beinhaltet aber auch Fahrzeuge, die VW in Joint-Ventures in China produziert und verkauft – ohne diese wäre der Konzern auf Platz 9. Auf Platz 5 der weltweiten Batterie-Rangliste sieht Adamas BMW, das seine Elektroauto-Verkäufe deutlich steigerte und mit 7,3 Gigawattstunden in Q3 fast doppelt so viel Kapazität verbaute wie vor einem Jahr.