Zum Kaufen empfiehlt der Analyst Philippe Houchois vom Brokerhaus Jefferies die Tesla-Aktie seit diesem April, aber das konnte man eine Woche später kaum noch ernst nehmen – denn da hatte Tesla an der Börse sein Kursziel von 650 Dollar schon wieder überschritten. Aktuell notiert die Aktie um 1000 Dollar, was der Durchschnitt der Wall-Street-Analysten etwa 50 Prozent zu hoch findet. Houchois aber folgt jetzt dem Kurs und hat sein Ziel auf 1200 Dollar fast verdoppelt.
Analyst: Tesla-Vorsprung wächst
Das berichteten am Donnerstag US-Medien, während sich Tesla an der Börse etwas besser entwickelte als der Gesamtmarkt und zum Handelsschluss knapp über 1000 Dollar lag. Mit seiner Prognose von 1200 Dollar auf Sicht von 12 Monaten ist Houchois jetzt der optimistischste Tesla-Beobachter unter großen Wertpapier-Firmen. Laut dem Dienst Tipranks beträgt das durchschnittliche Kursziel für Tesla derzeit 675 Dollar; acht Analysten raten zum Kaufen, neun zum Halten und elf zum Verkaufen.
Wie das Anleger-Magazin Barron’s zusammenfasste, mag an der Börse also ein gewisser Tesla-Überschwang herrschen. In der Sicht des Jefferies-Analysten sei dieser aber, anders als die vom früheren Fed-Chef Alan Greenspan zu Zeiten der Dotcom-Blase kritisierte irrationale Variante, durchaus rational. Der Abstand von Tesla zu Konkurrenten habe sich in diesem Jahr noch vergrößert, begründete Houchois seine Einschätzung. Das gelte für die Elektroautos von Tesla ebenso wie für seine Batterie-Technologie und Kapazitäten.
Lernen vom Tesla-Direktvertrieb
Zudem habe die Coronavirus-Krise den Trend zu Elektroautos verstärkt, schrieb der Analyst laut MarketWatch weiter und schloss sich damit anderen Tesla-Beobachtern an. Sowohl private als auch staatliche Kunden zeigen nach Houchois‘ Darstellung im aktuellen Umfeld mehr Interesse an einem Umstieg. Sogar das Vertriebsmodell von Tesla sieht er als den konventionellen Herstellern überlegen an: Mittlerweile würden sich viele von diesen selbst mit Direkt-Verkäufen beschäftigen. In der Zeit von Corona-Einschränkungen hatte Tesla rasch kontaktlose Übergabe-Prozesse organisiert, will aber auch dauerhaft an einer weitgehend digitalisierten Kunden-Betreuung festhalten.