Die mangelnde Verfügbarkeit von Batterie-Zellen zur Produktion von Akku-Paketen für seine Elektroautos sei einer der Faktoren, die Tesla ausbremsen, erklärte CEO Elon Musk im Sommer 2019. Und weil für Zellen bei Tesla zu dieser Zeit noch ausschließlich der japanische Partner Panasonic verantwortlich war, wurde von Streitigkeiten mit Tesla berichtet. Wenn es sie gab, dürften sie sich aber erledigt haben: Laut Panasonic konnte die gemeinsame Gigafactory im US-Bundesstaat ihre Produktion bis Mai erheblich steigern, und Tesla meldete jetzt eine umfassende Vereinbarung mit den Japanern über mindestens zehn weitere Jahre.
Tesla und Panasonic Partner bis 2030
Die Vereinbarung sei eine Anpassung der mit Panasonic im Jahr 2014 geschlossenen Verträge zur Gigafactory in Nevada, teilte Tesla in einer Börsen-Meldung mit. Unter anderem sei eine Laufzeit festgelegt worden: Die Vereinbarung gelte jetzt für zehn Jahre ab dem Zeitpunkt, zu dem Panasonic bestimmte Meilensteine in der Produktion erreicht habe. Damit dürfte sie Tesla bis mindestens 2030 eine Belieferung durch Panasonic sichern und abhängig von den Meilensteinen, über die nicht näher informiert wurde, noch länger.
Auch konkrete Kapazitäten nannte Tesla in der Mitteilung nicht. Zum Zeitpunkt von Musks Klagen über zu wenig Zellen soll sie bei etwa 24 Gigawattstunden pro Jahr und damit weit unter dem Plan gelegen haben, stieg dann aber bis Ende 2019 auf 30 Gigawattstunden, und in Berichten war von bis zu 54 Gigawattstunden Akkuzellen pro Jahr die Rede. Mitte Mai gab Panasonic selbst bekannt, für Tesla in der Gigafactory mittlerweile eine Jahresrate von 35 Gigawattstunden erreicht zu haben.
Mehrere Partner für Tesla
Gleichzeitig informierte das Panasonic-Management im Mai über aktuelle Verhandlungen mit Tesla über mehr Kapazität in Nevada. Diese dürften der jetzt öffentlich gemachten Vereinbarung vorausgegangen sein. Auch konkrete neue Technologien und Investitionen sowie Kapazitäten und Preise habe Panasonic zunächst für die nächsten zwei Jahre zugesagt und Tesla im Gegenzug Abnahme-Volumina, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Genauer wurde Tesla zu all dem nicht, aber die Kapazität dürfte steigen und die Preise sinken.
Mit der weit reichenden Vereinbarung zeigt Tesla erneut, dass die laut CEO Musk überwältigenden Pläne für die Produktion von viel mehr Batteriezellen für Elektroautos wie stationäre Speicher zu niedrigeren Kosten als heute nicht im Alleingang umgesetzt werden. Dies hatte auch Tesla-Finanzvorstand Zachary Kirkhorn schon erkennen lassen, und der chinesische Produzent CATL, der bald billige LFP-Zellen für Tesla in China liefern wird, hat sich ebenfalls als wichtiger weltweiter Akku-Partner von Tesla dargestellt. Das große Bild will Musk bei einem Batterie-Tag erläutern, dessen Termin er aber immer wieder verschoben hat, zuletzt auf diesen Juni.