Der Techno-Produzent Deadmau5 hat schon angekündigt, dass er einen Tesla Semi haben möchte, um ihn als mobiles Musikstudio zu nutzen. Doch bis der elektrische Lastwagen herauskommt, muss Deadmau5 vielleicht gar nicht warten: Ende 2019 hat Tesla ein Software-Update für Model 3, Model S und Model X veröffentlicht, das neben anderen neuen Funktionen auch die Musik-Software Trax umfasst. Zwei (allerdings weniger bekannte) Hip-Hopper haben schon einmal gezeigt, was sich damit anfangen lässt.
Zuerst versuchte sich Rocket an der Tesla-Software, ein kalifornischer Künstler, der nach eigenen Angaben in einem Tesla Model X lebt, weil das letztlich billiger ist als die Miete für eine Wohnung plus Fahrtkosten zu Jobs. „Ich bin zwar nicht der beste Rapper der Welt, aber ziemlich nah dran“, sagt Rocket am Anfang seiner Vorführung Genre-typisch. Dann zeigt er ein paar Instrumente, die sich mit der Trax-Software verwenden lassen. Außerdem gibt es vorgefertigte Drum-Spuren, die Rocket mit eigenen Elementen erweitert.
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Dabei beklagt er sich mehrmals über die langsame Reaktion der Software auf Eingaben, was aber mit der in seinem Model X verbauten Hardware zu tun haben könnte. „Wenn man nicht im Auto lebt, würde man das vielleicht nicht unbedingt machen“, scherzt der Künstler. Irgendwann hat er 16 Takte mit einer Beat-Spur fertig und beginnt, kurz unterbrochen von einem Anruf, dazu zu rappen.
Studio-Qualität hat das Ergebnis noch nicht, aber Rocket hat sichtlich Spaß daran – ein Ziel, das Tesla laut CEO Elon Musk mit den vielen Extra-Funktionen in seinen Elektroautos explizit verfolgt. Die Basis für Trax ist laut Berichten von Musik-Kennern die Open-Source-Software LMMS; die eigenen Modifikationen daran hat Tesla ebenfalls zur freien Verwendung ins Internet gestellt.
Einen Test mit Trax veröffentlichte kurz nach der Software-Aktualisierung auch der Hip-Hopper The Hyphenate – wie Rocket bislang nicht der bekannteste Künstler. Sein Video wurde in einem Tesla Model 3 aufgenommen. Ein Tesla-Club habe ihm das Auto zum Probieren geliehen, erklärt The Hyphenate. Wesentlich schneller als Rocket stellt er dann einen einfachen Hintergrund-Beat fertig und rappt darüber; über verzögerte Reaktionen der Software klagt aber auch dieser Tester.
Beim Fazit nach zwei weiteren Spuren mit Geige und Klavier zeigt sich The Hyphenate trotzdem zufrieden. Tesla habe bestimmt noch etwas Arbeit an Trax zu erledigen. Aber schon jetzt sei die Musk-Software definitiv „dope“, und er könne sich nicht vorstellen, dass sich „noch irgendjemand jemals in so einem Auto langweilen wird“.