In anderen Teilen der Welt ist der 20. April jedes Jahres ein historisch weniger belastetes Datum als in Deutschland. Und so schlugen Tesla-Begeisterte, als CEO Elon Musk einen heiß erwarteten Batterie-Informationstag für April ankündigte, sofort diesen Tag als konkreten Termin dafür vor; in der amerikanischen Schreibweise 4/20 steht er für den Preis von 420 Dollar, zu dem Musk Tesla angeblich von der Börse nehmen wollte.
Tesla-Geschichten am Musk-Tag
Der Batterie-Tag wird sich nach neuen Angaben des Tesla-CEO wohl auf Mai verzögern – doch den 20. April erklärten Fans auf Twitter jetzt kurzerhand zum „Elon Musk Day“, zu dem sie Tesla-Geschichten besteuerten und dem CEO dankten. Und wie es der Zufall wollte, ereignete sich zwar nicht bei Tesla direkt, aber doch in enger thematischer Nachbarschaft etwas historisch Beispielloses: Der Preis für Rohöl am Terminmarkt fiel zum ersten Mal überhaupt unter 0 Dollar.
Dass sich vorher viele 4/20 für die Vorstellung von Teslas laut Musk überaus ehrgeizigen Akku-Plänen gewünscht hatte, hängt noch mit einer weiteren Bedeutung der Zahlenfolge zusammen. In den USA ist 420 ein Code für Marihuana-Konsum, der beispielsweise im Tesla-Bundesstaat Kalifornien legal ist. Trotzdem erregte Musk kurz Aufsehen, als er in einem Video-Podcast höflich an einem angebotenen Joint zog. Während Kritiker ihm das als Drogen-Missbrauch auslegten (den er entspannt dementiert), machte sich der Tesla-CEO damit bei manchen Fans noch beliebter.
https://twitter.com/TacosandTeslas/status/1252239232640274434
Doch wegen der Coronavirus-Krise muss der Batterie-Tag warten, also nutzten Fans von Tesla und Musk die Zeit, die sie sich offenbar zumindest gedanklich am 20. April für Tesla reserviert hatten. Unter dem Hashtag #ElonMuskDay veröffentlichten sie hunderte von Gedanken, Bildern und Videos zu und mit Tesla, CEO Musk, SpaceX und verwandten Themen. In den USA schaffte es der Hashtag sogar in die Twitter-Trends. Dem Anschein nach entstanden Tag und Tag ganz spontan und zogen dann immer mehr Teilnehmer an.
https://twitter.com/BenSullins/status/1252259205198700544
Auffällig dabei war, wie friedlich und positiv es dabei zuging. Tesla-Fans oder zumindest -Zugeneigte schienen anders als bei anderen Twitter-Diskussionen zu Tesla weitgehend unter sich bleiben zu können, statt Argumenten wurden Bilder und Erlebnisse getauscht.
Tesla-Fans friedlich unter sich
Und genau in diese gute Stimmung hinein kam am Montagabend deutscher Zeit noch die für einen Musk-Tag überaus passende Nachricht, die entsprechend gefeiert wurde: Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte WTI am US-Terminmarkt war auf bis zu minus 37,63 Dollar gefallen. Verkäufer für Juni boten Käufern also Geld, damit sie ihnen Öl abnehmen – aus dem so einfachen wie beunruhigenden Grund, dass in den USA mangels Nachfrage die Lager für Rohöl allmählich überlaufen.
Der extreme Öl-Preisrutsch am Montag war auch technischen Faktoren geschuldet und fand in einem durch die drohende Corona-Rezession extrem schwachen Umfeld statt, das sich möglicherweise noch einmal erholen wird. Doch je mehr Erfolg der am selben Tag gefeierte Tesla-CEO mit seinen Elektroautos sowie solarer Energie-Erzeugung und -Speichern hat, desto normaler könnten Ölpreise werden, die vielleicht nicht unter 0 Dollar liegen, aber doch näher daran als bislang gewohnt.