Für Pläne zu weiteren neuen Elektroautos nach den noch ausstehenden Roadster, Cybertruck und Roadster hat sich Tesla-Chef Elon Musk selbst Zurückhaltung auferlegt. Der Cybertruck sei für eine Weile die letzte Produkt-Vorstellung gewesen, sagte er bei dessen Präsentation im November 2019 – dafür werde es aber interessante Technologie-Ankündigungen geben. Die wohl wichtigste davon war für diesen April in Form eines Anleger-Informationstags zum Thema Batterien geplant. Diesen verschob der Tesla-CEO jetzt auf voraussichtlich Mitte Mai – machte aber klar, dass sich das Warten darauf lohnen dürfte.
Tesla ist „super-tief“ bei Batterien
Mittlerweile bauen und planen viele Unternehmen Elektroautos, doch keines dürfte sich dabei so eingehend mit Akkus als der unverzichtbaren und noch verbesserungswürdigen Grundlage dafür beschäftigen wie Tesla. „Wir sind super-tief bei Batterien, super-tief“, sagte Musk bei einer Telefonkonferenz Ende Januar, was für einzelne Zellen und Module ebenso gelte wie für fertige Batterie-Packs. Die Tesla-Strategie unter anderem für eine eigene Zell-Produktion in einem gigantischen Maßstab werde sehr überzeugend und „überwältigend“ sein, kündigte der CEO an – er selbst könne sie kaum fassen, obwohl er sie ja schon kenne.
Spätestens seit der Hauptversammlung 2019, als das Thema von Musk und dem neuen Tesla-Technologiechef Drew Baglino erstmals öffentlich erwähnt wurde, rechnen Beobachter mit dem Einstieg von Tesla in eine eigene Zellproduktion. Immer mehr Indizien dafür wurden in der Zeit darauf bekannt – auch in Bezug auf die derzeit entstehende Gigafactory in Deutschland.
this is probably grasping at straws but remixed this tweet in anyway pic.twitter.com/wGZCqnNUKV
— Third Row Tesla Podcast (@thirdrowtesla) April 13, 2020
Viele Indizien für Tesla-Batterien
Außerdem hat Tesla den Speicher-Spezialisten Maxwell übernommen, der nach eigenen Angaben über Technologie für eine weniger aufwendige Produktion von Lithium-Ionen-Zellen mit zudem höherer Energiedichte verfügt. Und das Unternehmen arbeitet eng mit dem Team des kanadischen Forschers Jeff Dahn zusammen, der Akkus mit einer Haltbarkeit von 1 Million Meilen und mehr als weitgehend gelöstes Problem ansieht.
Wie alles zusammenhängt, wird sich zeigen. Klar ist jedenfalls, dass Tesla weitaus mehr Akkus benötigt als heute, wenn alle angekündigten Modelle tatsächlich in steigenden Stückzahlen auf den Markt kommen sollen; zudem benötigt Tesla auch massenhaft Zellen für seine stationären Stromspeicher. Mindestens zweimal hat Musk erwähnt, mit Tesla in den Bereich von mehreren Terawattstunden pro Jahr kommen zu wollen. Zum Vergleich: Bis vor kurzem kamen alle Akkuzellen für das Model 3 aus der zusammen mit Panasonic betriebenen Gigafactory in der Wüste Nevadas, deren Kapazität zuletzt bei 30 Gigawattstunden gelegen haben soll.
Just battery day, but it will be great. Plaid powertrain will be later this year.
— Elon Musk (@elonmusk) April 13, 2020
Die komplette Batterie-Strategie von Tesla werde jetzt wohl Mitte Mai vorgestellt, kündigte Musk vor Ostern auf Twitter an; derzeit sei es schwierig, feste Termine zu nennen. Nachfragen dazu beantwortete er nicht, schaltete sich aber einige Tage später in eine neue Diskussion zu Spekulationen über den großen Tesla-Tag ein. Es werde dabei nur um Akkus gehen, nicht wie anfangs angekündigt auch um Antriebe, schrieb der CEO. Doch die Veranstaltung werde trotzdem großartig sein, denn allein über Batterien habe Tesla „eine Menge zu erzählen“.