Wie so vieles in der Elektroauto-Welt ist auch der Lucid Air verspätet – eigentlich sollte die luxuriöse Limousine in diesem Frühjahr in Serie gehen, neuerdings ist von der zweiten Jahreshälfte die Rede. Dabei wird der Neueinsteiger mit besonderer Spannung erwartet, denn dahinter steht mit Peter Rawlinson ein Mann, der eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des ersten Model S spielte (wobei Tesla-Chef Elon Musk das relativiert hat). Schon vor etwa einem Jahr gab Lucid technische Daten bekannt, die bei Reichweite, Ladeleistung und Effizienz das Tesla Model S übertreffen sollten. Und jetzt legte das Unternehmen optional noch etwas Leistung drauf.
577 Lucid Air bis Ende des Jahres
Für dieses Jahr hat sich Lucid laut Rawlinson die bemerkenswert genaue Zahl von 577 produzierten Air vorgenommen. Das Luxus-Elektroauto ist in verschiedenen Versionen geplant, beginnend mit der teuersten, genannt Dream Edition, für 169.000 Dollar. Die soll mit satten 832 Kilometern Reichweite nach der strengen US-Norm EPA und 300 Kilowatt maximaler Ladeleistung kommen.
Die Antriebsleistung hatte Lucid bislang nicht genau beziffert, holte das aber jetzt nach – und zwar überraschend mit zwei Optionen. Die Dream Edition des Air soll es als Range- und als Performance-Ausführung geben, teilte das Unternehmen mit. Für die Reichweiten-Variante nennt es die bekannten 517 Meilen (die allerdings noch nicht zertifiziert seien), für Performance 1126 PS, also mehr als beim neuen Super-Tesla Model S Plaid mit 1034 PS.
Gegenüber dessen Fahrdaten bleibt aber zumindest bei der Beschleunigung noch etwas Abstand: Lucid gibt 2,5 Sekunden von 0-60 Meilen pro Stunde für den Air Dream Performance an, 0,501 Sekunden mehr als Tesla, hier allerdings mit Rollout-Stern. Dennoch könnte die neue Performance-Option als Reaktion auf das Model S Plaid zu verstehen sein, das Tesla in diesem Januar vorstellte. Als voraussichtliche Reichweite für den stärkeren Air nannte Lucid jetzt 475 Meilen (764 km), als Leistung des Range-Modells 946 PS.
Basis-Modell mit Tesla-Reichweite
Zur Verfügbarkeit teilte das Unternehmen mit, Reservierer der Dream Edition würden bald kontaktiert, damit sie sich für eine der Air-Varianten entscheiden können. Im September werde es Presseführungen durch die Lucid-Fabrik im US-Bundesstaat Arizona geben und später im Jahr die ersten Auslieferungen an Kunden. Auf die Dream Edition werde die Variante Air Grand Touring folgen, die allerdings immer noch 139.000 Dollar kostet. Für noch später hat Lucid ein Air-Basismodell für 77.400 Dollar angekündigt, das mit 406 Meilen Reichweite auf dem Niveau des aktuellen Tesla Model S Long Range liegen soll.