Hat sich ein amerikanischer Unternehmer von einem Projekt des deutschen Bäckers Roland Schüren inspirieren lassen? Der baut im nordrhein-westfälischen Hilden den größten Elektroauto-Ladepark Europas mit 40 V3-Superchargern von Tesla und 22 CCS-Säulen von Fastned, der mit Teich, Pavillon und Gastronomie zudem besonders attraktiv werden soll. In Kalifornien wurde jetzt ein weiteres Ladepark-Projekt vor allem für Tesla bekannt, für das ebenfalls ein Restaurant und ein Shop vorgesehen sind. Anders als das deutsche dürfte es nicht auch noch Photovoltaik und Akku-Speicher bekommen – aber mit 56 Stück noch mehr Tesla-Supercharger.
56 Säulen für Tesla, 9 für alle
Über das US-Projekt berichtete jetzt ein Twitter-Nutzer, der offenbar zufällig auf den neuen Tesla-Standort am Highway I5 zwischen San Francisco und Los Angeles gestoßen ist. Seine nächtlichen Bilder zeigen planierten Boden mit links und rechts V-Trägern für Carport-Dächer in langen Reihen, und zwischen ihnen schon mindestens 20 Supercharger-Säulen von Tesla.
Andere Tesla-Beobachter auf Twitter fanden daraufhin die Anträge dazu beim zuständigen Fresno County. Demnach sind dort insgesamt 56 Tesla-Säulen geplant und zusätzlich 9 für beliebige Elektroautos, wobei nicht klar ist, ob auch die freien Säulen hohe Gleichstrom-Leistung liefern sollen. Abhängig davon könnte es an Teslas neuem Standort in der winzigen Stadt Firebaugh insgesamt noch mehr schnelle Lade-Möglichkeiten geben als im deutschen Schüren-Park bei Hilden.
Just came across this @tesla supercharger being built. Seems like 50+ Not in https://t.co/gRJl82DQVR Firebaugh California. World's largest? pic.twitter.com/C8dnUWXPR0
— Bryan (@bryanMackSC) September 15, 2020
Wie die Pläne zeigen, ist zudem auch in Kalifornien ein Restaurant direkt neben den Lade-Stationen für Tesla und die anderen Elektroautos geplant. Im selben Gebäude soll es außerdem einen kleinen Supermarkt geben. Und die schon fotografierten Dach-Träger sprechen dafür, dass Elektroautos beim Laden nicht in der prallen kalifornischen Sonne stehen müssen. Anders als bei dem Projekt in Hilden aber sind den Unterlagen keine Hinweise auf Solar-Technik auf den Carports oder Akkus zur Zwischenspeicherung von Strom zu entnehmen.
Größter Tesla-Supercharger in China
Trotzdem zeigen die beiden Projekte den Trend zu größeren und komfortableren Gleichstrom-Stationen von Tesla und anderen. Tesla selbst hat vor kurzem auch in Deutschland mit Berlin den ersten städtischen Supercharger-Standort eröffnet und EnBW ein CCS-Angebot mitten in Stuttgart gestartet, und beide planen mehr davon. Das Land mit dem größten Tesla-Supercharger der Welt dürfte vorerst aber trotzdem China werden: Vor der dortigen Gigafactory hat bereits der Bau einer Station begonnen, die laut supercharge.info 60 Tesla-Säulen bekommen soll; auf Twitter war sogar von 64 Superchargern die Rede.