Der Cybertruck polarisiert – nicht nur außerhalb des Unternehmens, sondern auch intern. Laut einer neuen Biografie über Elon Musk kam die Idee, den Tesla-Pickup in nacktes Edelstahl zu kleidenm vom CEO persönlich, und er war es auch, der auf die radikal eckige Gestaltung bestand. Manche im Tesla-Team sollen Widerstand dagegen geleistet und heimlich an anderen Designs gearbeitet haben. Doch bis zur Vorstellung im November 2019 blieb es bei dem Entwurf, der schnell den Spitznamen Cybertruck bekam und dann auch so genannt wurde. Auch Lackierungen dafür will Tesla nicht anbieten – aber laut Musk vielleicht eine spezielle Beschichtung.
Tesla-Chef bestand auf extremem Design
Einen langweiligen Pickup, wie es sie in der Grundform seit Jahrzehnten gibt, könne Tesla immer noch bauen, erklärte Musk laut der Biografie von Walter Isaacson in internen Diskussionen über die Gestaltung. Die Zukunft solle wie die Zukunft aussehen, verfügte er, selbst wenn sie dann niemand kaufen wolle. Ähnlich hat sich der Tesla-Chef zuvor auch schon öffentlich geäußert und den Cybertruck mehrfach als sein Lieblingsprojekt bezeichnet.
Zu dem martialischen Auftreten des Tesla-Pickups trägt neben der aggressiven Keilform und den klaren Kanten bei, dass seine als mittragend ausgelegte Karosserie aus Edelstahl offen zu sehen ist. Ab Werk wird es auch keine Folierung geben, wie Musk kurz nach der Vorstellung indirekt mitteilte, indem er erklärte, Kunden könnten den Cybertruck (selbst) in beliebigen Farben oder Mustern folieren. Später zeigte er sich offen für die Idee, den Stahl mit Hitze-Behandlungen einzufärben, ließ aber ebenfalls keine Neigung erkennen, das gleich bei Tesla zu erledigen.
We might be able to offer an optional tungsten carbide coating, which is basically scratch-proof to everything below diamond hardness
— Elon Musk (@elonmusk) September 14, 2023
Dabei stehen andere Designs als nacktes Edelstahl dem Pickup durchaus, wie verschiedene Sichtungen bei Tests in den USA zeigten. Zuerst schickte Tesla Cybertrucks in bereits auffälligen Tarnmustern auf kalifornische Straßen (s. Foto oben), später folgten Exemplare mit offensichtlichen Späßen wie Folierungen mit Karosserie-Bildern anderer Pickups. Und von Cybertruck-Lackierungen oder -Folien ab Werk ist zwar weiterhin keine Rede, aber vergangene Woche erklärte CEO Musk eine spezielle Beschichtung für denkbar.
Cybertruck mit Wolframcarbid-Beschichtung?
„Wir werden möglicherweise eine optionale Beschichtung mit Wolframcarbid anbieten können“, schrieb der Tesla-Chef als Antwort auf einen X-Nutzer, der angemerkt hatte, wer versuche, den Cybertruck zu verkratzen, werde sich daran den Schlüssel ruinieren. Die Musk-Idee dazu würde wohl gut zum restlichen Charakter des Pickups mit laut Tesla „ultimativer Haltbarkeit“ der Karosserie und hochfesten Scheiben (von denen bei der Cybertruck-Vorstellung allerdings eine splitterte) passen: Wolframcarbid sei im Grund sicher gegen Verkratzen durch alle Materialien, die weniger hart seien als ein Diamant.