Das Thema Beatmungsgeräte für schwer erkrankte Coronavirus-Patienten wird zu einer Art Platzhalter für Ängste und Hoffnungen in Zusammenhang mit der Pandemie im Westen. Von Rom über London bis Washington haben Regierungen Industrie-Unternehmen um Unterstützung bei der Produktion der Geräte gebeten – und wie es aussieht, kann Tesla kurzfristig zumindest mit 1000 Stück davon aushelfen. CEO Elon Musk zeigt zudem erhöhtes Interesse an der Technologie dafür, und US-Präsident Donald Trump rief ihn und die Manager von Ford und General Motors jetzt fast zu einem Wettstreit um die schnelle Lieferung von Beatmungsgeräten auf.
Ford, General Motors and Tesla are being given the go ahead to make ventilators and other metal products, FAST! @fema Go for it auto execs, lets see how good you are? @RepMarkMeadows @GOPLeader @senatemajldr
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) March 22, 2020
„Ford, General Motors und Tesla bekommen die Freigabe zur Herstellung von Beatmungsgeräten und anderen Metallprodukten, SCHNELL. Legt los, Auto-Manager, zeigt uns, wie gut ihr seid“, schrieb Präsident Trump am Sonntag auf Twitter. Das hört sich fast nach einer präsidialen Verfügung an, aber ein anderer Twitterer wies darauf hin, dass die genannten Unternehmen diese wohl kaum bräuchten. Allerdings wäre denkbar, dass Trump als Präsident der USA lokale Sperr-Verfügungen außer Kraft setzt, wie sie zum Beispiel für die Tesla-Fabrik in Kalifornien seit vergangenem Dienstag gelten.
Tesla-Chef spricht mit Medtronic
Doch für eine präsidiale Freigabe für Tesla und Co. dürfte es noch zu früh sein. Erst seit vergangener Woche wird darüber gesprochen, dass Auto- und andere Industrie-Unternehmen in den USA zur Produktion Beatmungsgeräten beitragen oder sie selbst übernehmen könnten. Am Samstag sagte Tesla-Chef Musk, tausend Stück davon könne er in der nächsten Woche bereitstellen. Bis Tesla oder die Schwesterfirma SpaceX in die Produktion von größeren Mengen einsteigen können, soll es aber nach einem Bericht noch mehrere Wochen dauern.
Tesla- und SpaceX-CEO Musk jedenfalls scheint, nachdem er sich diese Woche erstmals mit dem Angebot einbrachte, bei Bedarf Beatmungsgeräte beizusteuern, zunehmendes Interesse an dem Thema zu entwickeln. Er habe gerade ein langes technisches Gespräch mit Vertretern des Medizintechnik-Unternehmen Medtronic über neueste Atemgerät-Technologie gehabt – „sehr beeindruckendes Team“, schrieb er am Samstag auf Twitter. Zuerst der Firmen-Account von Medtronic auf Twitter und dann CEO und President des Unternehmens bestätigten den Kontakt, dankten Musk und kündigten gemeinsame Anstrengungen an, ohne allerdings konkreter zu werden.