Er sei offen dafür, Antriebe und Batterien an andere Hersteller zu liefern – schließlich wolle das Unternehmen nicht Konkurrenten zerstören, sondern den Umstieg auf erneuerbare Energie beschleunigen, erklärte Tesla CEO Elon Musk im Sommer 2020. An Anfragen dürfte es daraufhin nicht gemangelt haben, aber konkrete Kooperationen würden zunächst nicht bekannt. Jetzt jedoch scheint es die erste derartige Elektroauto-Partnerschaft zu geben: Das Startup E-Cite meldete, seinen Sportwagen EV GT mit verbesserten Motoren und Akkus von Tesla ausstatten zu wollen.
Sportliches Elektroauto in Kleinserie
Nach Angaben von E-Cite soll der EV GT ein bezahlbarer elektrischer Sportwagen werden. Bislang habe man geplant, dafür den Ford-Antrieb Performance Eluminator zu verwenden, heißt es in einer Presse-Mitteilung von diesem Dienstag. Integrationsprobleme, Kosten und höhere Leistung hätten aber jetzt den Ausschlag für den Umstieg auf Tesla-Komponenten gegeben.
E-Cite heißt eigentlich VaporBrands International und beschäftigte sich laut seiner Seite mit Anleger-Informationen bis Mai 2021 statt mit Elektroautos mit Cannabis-Ölen. In diesem Jahr aber übernahm das Unternehmen drei Auto-Spezialfirmen und kündigte an, noch im Modell-Jahr 2023 erste Exemplare seines elektrischen Zweisitzers auszuliefern – “weniger als 12 Monate vom Start bis zum Showroom“, schrieb es seit dem in mehreren Mitteilungen.
Möglich ist das nach Angaben des Unternehmens, weil der EV GT und andere geplante Elektroautos jeweils nur in einer Kleinserie auf den Markt kommen sollen. Bei weniger als 5000 zu produzierenden Fahrzeugen pro Jahr, die zudem als „Replika“ an mindestens 25 Jahre alte andere Autos erinnern müssen, gibt es in den USA Ausnahmen für die sonst geltenden Sicherheitsvorschriften einschließlich umfangreicher Tests. Emissionsregeln müssen eingehalten werden, aber die existieren laut E-Cite für Elektroautos noch nicht.
Modifizierte Tesla-Komponenten für EV GT
Insofern hat E-Cite wohl tatsächlich weniger Arbeit vor sich als Elektroauto-Startups, die als normaler Hersteller in den Volumenmarkt einsteigen. Eine Bestätigung von Tesla für eine Belieferung mit Akkus und Antrieben ist in der Mitteilung dazu allerdings nicht enthalten. Laut E-Cite werden die Tesla-Komponenten für den EV GT im eigenen Haus noch für erhöhte Leistung und verbesserte Kühlung modifiziert. Statt 281 PS mit Ford-Technik soll das Einstiegsmodell jetzt 450 PS Leistung bieten, das mittlere 540 PS und die Top-Variante etwa 640 PS. Als geschätzte Reichweite werden jeweils 300 Meilen (482 Kilometer) genannt. Darüber hinaus plant E-Cite nach eigenen Angaben Kleinserien für ein elektrisches Hypercar und ein „Super-SUV“.