Schon seit diesem Sommer warnte Tesla in seinem US-Konfigurator, dass es mit der Steuer-Gutschrift von vollen 7500 Dollar für das Model 3 bald vorbei sein könnte – nach dem 31. Dezember sei eine Verringerung „wahrscheinlich“, hieß es dort. Vergangene Woche dann veröffentlichte die Regierung lange erwartete Batterie-Regeln, die darüber bestimmen, ob ein Elektroauto ab 2024 den vollen Zuschuss bekommt, den halben oder gar keinen. Tatsächlich betreffen sie auch Tesla, denn seit Montag steht im Konfigurator, dass er bei zwei von drei Versionen des Model 3 halbiert wird.
Nur noch 3750 $ für Tesla Model 3
Wie die Agentur Bloomberg über die konkretisierten Regeln berichtet, gilt ein Unternehmen dann als „bedenklich“ (foreign entity of concern, kurz FEOC), wenn es chinesischer Rechtssprechung unterliegt oder zu mindestens 25 Prozent von der chinesischen Regierung kontrolliert wird. Wichtige Elektroauto-Komponenten direkt aus China bedeuten damit stets das Aus für die US-Förderung, während Zulieferungen von Auslandstöchtern privater chinesischer Unternehmen zulässig sind.
Laut Bloomberg dürfte das bedeuten, dass die technische Beteiligung von CATL an einer geplanten Batterie-Fabrik von Ford in den USA keine schädlichen Folgen für die Förderfähigkeit von Elektroautos des Unternehmens hat. Tesla soll eine ähnliche Konstruktion mit CATL als Partner in den USA prüfen oder geprüft haben. Negativ betroffen ist Ford von der Regel-Konkretisierung zu FEOC durch das US-Finanzministerium aber offenbar trotzdem: Das Elektroauto Mustang Mach-E, für das derzeit 3750 Dollar Gutschrift möglich sind, soll diese 2024 verlieren.
Gleichzeitig werden mit dem neuen Jahr die Regeln für die Herkunft der Komponenten und Rohstoffe für Elektroauto-Batterien strenger. Und diese scheint auch Tesla nicht mehr voll erfüllen zu können, denn für das Model 3 gibt das Unternehmen seit Anfang dieser Woche an, dass sich der Zuschuss 2024 verringern „wird“. Laut der kurzen Erklärung gilt das allerdings nur für die Varianten mit Heckantrieb und Allrad, während die Performance-Version nicht erwähnt wird. Die Gründe für diese Unterscheidung sind unklar – so weit bekannt, stecken im stärksten Model 3 für die USA die gleichen Panasonic-Batterien wie in der einfachen Allrad-Version.
Kürzung bei Model Y könnte folgen
Ebenfalls nicht klar ist, warum Tesla zu Model 3 und Model Y unterschiedliche Angaben macht. Zu dem Crossover-SUV steht im Konfigurator nur, dass es bis Ende 2023 für die vollen 7500 Dollar qualifiziert und anschließend eine Reduzierung „wahrscheinlich“ ist.
Auch das Model Y gibt es in den USA in drei Ausführungen, die kleinste davon wie beim Model 3 mittlerweile wohl mit LFP-Batterien von CATL oder BYD direkt aus China, während die anderen beiden mit Panasonic-Batterien ausgestattet sind. Möglicherweise ebenfalls mit einer Performance-Ausnahme dürfte also auch das Model Y die halbe US-Förderung verlieren – aber Tesla ist sich dessen offenbar noch nicht so sicher, dass Kunden darauf hingewiesen werden.