Mit seinen modernen Elektroautos blieb Tesla im Westen lange praktisch ohne Konkurrenz – und mit dem Model 3 als dem ersten Volumen-Modell sogar noch länger. Denn Jahre nach Model S und Model X begannen zwar auch etablierte Hersteller, vollwertige Batterie-Modelle anzubieten, scheuten in der kleineren Klasse aber zugunsten des populären und lukrativen SUV-Formats Limousinen. Relativ direkt gegen das Tesla Model 3 tritt der BMW i4 an, der allerdings merklich teurer ist. Hyundai aber will ab 2023 mit seinem neuen Elektroauto Ioniq 6 in etwa der gleichen Größe bei einem deutlich niedrigeren Preis beginnen.
Ioniq 6 nah an Tesla Model 3
Einige technische Daten nannte der südkoreanische Hersteller schon in diesem Sommer, aber noch keine Preise. Die reichte er jetzt nach und ermöglichte zugleich die Bestellung einer First Edition des Ioniq 6, die im nächsten März oder April Kunden übergeben werden soll und schnell ausverkauft war. Die limitierte Auflage mit voller Ausstattung kostete in Deutschland 66.400 Euro. Als Basis-Version soll es das zudem interessant gestaltete Elektroauto aber ab 43.900 Euro geben.
Das dürfte sich vor Abzug des deutschen Umweltbonus verstehen und liegt damit ein gutes Stück unter dem Preis des Tesla Model 3 in der kleinsten Variante. Die kostet ohne Bonus-Berücksichtigung derzeit mindestens 52.965 Euro. Beide Elektroautos haben dann nur Heck-Antrieb. Der Akku des Ioniq 6 ist mit 53 Kilowattstunden allerdings gut 10 Prozent kleiner. Trotz laut Hyundai hoher Effizienz bedeutet das, dass die WLTP-Reichweite bei Tesla höher ist: Das koreanische Elektroauto kommt bis zum Laden bis zu 429 Kilometer weit, das in China produzierte bis zu 510 Kilometer.
In den höheren Varianten rückt Hyundai bei der Reichweite näher an Tesla heran. Den Ioniq 6 gibt es auch mit 77,4 Kilowattstunden Kapazität, was ziemlich genau dem Wert bei Model 3 (und Model Y) Long Range entspricht. Mit dem Model 3 kommt man aber etwas weiter: Mit den 18-Zoll-Felgen sind es 626 WLTP-Kilometer, und der Ioniq 6 schafft auf solchen Rädern 614 Kilometer. Zudem gilt das für die Version mit Heck-Antrieb – mit Allrad sind es 583 Kilometer. Eine Performance-Version bietet Hyundai anders als Tesla nicht an. Die Top-Version des Ioniq braucht 5,1 Sekunden von 0-100 km/h. Das ist sicher nicht zu langsam, aber schon das mittlere Model 3 schafft den Sprint in 4,4 Sekunden.
Auswahl bei Elektroauto-Limousinen
Mit Allrad ist man beim Preis ebenfalls näher am Model 3. Das kostet als Long Range vor Bonus-Abzügen 62.445 Euro, beim Ioniq 6, der in dieser Version zudem viele Assistenten und ein Head-up-Display an Bord hat, sind es 61.100 Euro. Laden lässt sich der große Akku laut Hyundai dank 800 Volt Spannung wie in dem SUV Ioniq 5 mit bis zu 240 Kilowatt. Wer Limousinen bevorzugt, hat in Deutschland also bald die Auswahl zwischen zwei Elektroautos, die in vieler Hinsicht nah beieinander liegen. Konfigurieren kann man den Ioniq 6 schon, wann nach der First Edition die regulären Auslieferungen beginnen, teilte Hyundai jetzt aber noch nicht mit.