Wer mit einem der Elektroautos von Tesla längere Strecken durch Deutschland zurücklegen muss oder möchte, dem stehen zum Nachladen laut supercharge.info 80 Supercharger-Stationen zur Verfügung – kostenlos für die meisten Model S und Model X, beim Model 3 für bezahlbare 33 Cent pro Kilowattstunde. Bei weiten Fahrten mit Navigation werden passende Supercharger auf dem Bildschirm dargestellt und eingeplant. Seit einem Software-Update zeigt die Tesla-Navigation zudem auch schnelle Ladestationen von Drittanbietern an, wenn auch bislang wohl nur von Allego. Und neuerdings verweist Tesla darauf, dass für das Laden dort Karte oder App erforderlich sind – und nennt namentlich einen von vielen Anbietern dafür.
Tesla verweist auf Plugsurfing
Bahnt sich hier eine Kooperation an? Neben den Supercharger-Stationen zeigen Tesla-Bildschirme schon lange auch Hotels und andere Standorte an, die Laden mit den eigenen Destination Chargern ermöglichen. Die Anzeige der Allego-Stationen ist erst in diesem Jahr dazugekommen. Und ganz neu entdeckt (jedenfalls von teslamag.de) wurde jetzt, dass Tesla in Info-Kästchen nach der Anwahl eines Allego-Laders darauf hinweist, dass es zum Fremdladen „Karten und Apps wie Plugsurfing“ gibt.
Allego ist eine Tochter des niederländischen Energie-Unternehmens Alliander und baut nach eigenen Angaben ein europaweites Netz von HPC-Ladestationen auf (HPC für High Performance Charging bis 350 Kilowatt, also schneller als bei Tesla, aber bislang von keinem Elektroauto voll nutzbar). Aktuell größer dürfte noch die Zahl der langsameren Allego-Standorte sein, die in der Tesla-Navigation jetzt angezeigt werden. Die Leistung ist stets mit „max. 50 Kilowatt“ angegeben, sodass die neuen superschnellen Säulen entweder nicht aufgeführt sind oder mit dem niedrigeren Wert.
Sprecherin zu Tesla vorerst ratlos
Plugsurfing wiederum ist ein deutsches, erst 2017 gegründetes Start-up, das keine eigenen Ladesäulen betreibt, aber eine Datenbank über möglichst alle anderen führt. Außerdem bietet es eine einheitliche Bezahl-Möglichkeit an, nach eigenen Angaben für 130.000 Ladepunkte in Europa. Mit einem Abo mit monatlicher Grundgebühr ermöglicht Plugsurfing beispielsweise zumindest für Vielfahrer relativ günstiges Tesla-Laden bei Ionity, das zuvor ohne Vertrag deutlich teurer wurde.
Sogar auf der Homepage von Plugsurfing landet man jetzt, wenn man auf dem Navi-Bildschirm eines Tesla einen der in der langen Lade-Liste angezeigten Allego-Standorte und in dem Fenster dazu dann das Web-Symbol anklickt. Allerdings führte der Link bei einigen Versuchen nicht zu der konkreten Station, sondern stets nur auf die allgemeine Website. Trotzdem hat Tesla aus irgendeinem Grund eine direkte Erwähnung und eine Web-Verbindung zu Plugsurfing eingebaut. Eine Mitteilung zu einer Kooperation gab es nicht, und auch eine Sprecherin des Start-ups zeigte sich auf eine Anfrage von teslamag.de hin vorerst ratlos.