Den größten Teil seines Umsatzes macht Tesla mit fast durch die Bank rasanten Elektroautos, als deutlich wachstumsstärker aber erweist sich zuletzt der Verkauf von Akkus, die sich nicht vom Fleck bewegen sollen. Mit Powerwalls für Haushalte und Megapacks für Profi-Kunden wurden im dritten Quartal insgesamt 3,98 Gigawattstunden Kapazität neu installiert, geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Finanzbericht für den Zeitraum hervor – so viel wie noch nie und 90 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig war allerdings die neu installierte Photovoltaik-Leistung als zweite Säule der Energie-Sparte von Tesla so niedrig wie lange nicht mehr.
Neue Tesla-Fabrik macht sich bemerkbar
Ende 2022 zeigte Tesla erstmals die Produktion in einer neuen „Megafactory“ in der kalifornischen Stadt Lathrop, die speziell für den Industrie-Speicher Megapack errichtet wurde. In diesem Jahr machte sie sich schon ab dem ersten Quartal deutlich bemerkbar: Die neu installierte Kapazität stieg auf den damaligen Tesla-Rekord von 3,9 Gigawattstunden. Im zweiten Quartal war sie mit 3,65 Gigawattstunden etwas niedriger, um jetzt mit 3,98 Gigawattstunden den nächsten Rekord zu erreichen.
In diesen Zahlen sind auch Powerwalls für den Hausgebrauch enthalten, zu denen von starken Steigerungen aber nichts bekannt wurde. Zudem ist die Kapazität pro Einheit mit 13,5 Kilowattstunden gegenüber 7,8 Megawattstunden beim Megapack viele Male geringer, sodass der Industrie-Speicher den Großteil der Gesamtzunahme ausmachen dürfte. In seinem Quartalsbericht zeigt Tesla die zuletzt sprunghafte Speicher-Entwicklung in einer Grafik und erklärt, sie sei vom anhaltenden Hochlauf in Lathrop getrieben gewesen.
Der Umsatz der gesamten Energie-Sparte im dritten Quartal betrug laut dem Bericht rund 1,18 Milliarden Dollar, etwa 165 Millionen Dollar mehr als vor einem Jahr, aber anders als bei der installierten Kapazität kein neuer Rekord. Den hatte Tesla bislang mit 1,36 Milliarden Dollar im ersten Quartal dieses Jahres erzielt, in dem der Kapazitätswert ähnlich hoch war. Gleichzeitig erhöhte sich in dieser Zeit die von Tesla neu installierte Photovoltaik-Leistung gegenüber dem Vorjahr – während sie jetzt auf einen der niedrigsten Werte seit langem zurückging.
Photovoltaik auf Niveau von Anfang 2022
Diesen Photovoltaik-Rückgang gab es sowohl im Vergleich zum vorigen Quartal, für das Tesla 66 Megawatt gemeldet hatte, als auch gegenüber Q3 vor einem Jahr mit sogar 94 Megawatt. Die Abnahme auf 49 Megawatt im jüngsten Quartal war im Jahresvergleich also ungefähr so ausgeprägt wie das Wachstum bei der Megapack-Kapazität. Um niedrigere Werte zu finden, muss man lange zurückgehen. Für das erste Quartal 2022 hatte Tesla 48 Megawatt an Solaranlagen gemeldet, und den niedrigsten Wert seit Anfang 2018 im zweiten Quartal 2020 mit 27 Megawatt.
Auch die gesunkene Photovoltaik-Leistung wird in dem Tesla-Bericht einzeln erwähnt, wenn auch nicht wie beim Megapack grafisch über einen längeren Zeitraum präsentiert. Als Gründe für den Rückgag nennt das Unternehmen zum einen hohe Zinsen, die sein CEO Elon Musk in der Konferenz zu den Q3-Zahlen wiederholt als Hemmnis auch für den Elektroauto-Verkauf erwähnte. Zum anderen habe das Ende von Net-Metering in Kalifornien auf die Solarnachfrage gedrückt.