Strom-Netze weltweit werden auf unterschiedliche Weise zunehmend mit Batterie-Speichern unterstützt, und kanadische Energie-Unternehmen bieten jetzt ein neues Modell dafür an: Wer in einem Pilot-Viertel in Toronto wohnt, kann bei dem Speicher-Anbieter Nrstor zu einem vergünstigten Preis eine Tesla Powerwall im Abo bekommen. Die soll zwar anders als bei einem Tesla-Programm mit Versorgern in Kalifornien keinen Strom nach außen abgeben, mit frühzeitigem Laden aber dennoch den Spitzenbedarf der Teilnehmer senken und so das Netz entlasten. Gleichzeitig spricht das neue Angebot in Kanada dafür, dass die Powerwall-Verfügbarkeit besser wird.
Powerwall-Akku weltweit kaum bestellbar
Nrstor bezeichnet sich als führenden Projekt-Entwickler für Energie-Speicherung und arbeitet für das Powerwall-Abo laut einer Mitteilung mit der von Tesla zertifizierten Installationsfirma Mpower sowie zwei Strom-Versorgern zusammen. Einen Haus-Akku von Tesla kann man in dem Programm für 29,99 kanadische Dollar (etwa 22,60 Euro) im Monat bekommen. Der Vertrag läuft über zehn Jahre, ist aber nur eine Miete, sodass man die Powerwall anschließend wohl nicht behalten kann. Für die Installation werden 1500 kanadische Dollar berechnet.
Einen Kaufpreis für Powerwalls kann man auf den kanadischen Tesla-Seiten derzeit ebenso wenig sehen wie auf den deutschen: In beiden Ländern gibt es lediglich die Möglichkeit, sich für spätere Neuigkeiten zu registrieren. Offenbar nur in den USA kann man Powerwalls tatsächlich bestellen – und auch dort nur noch zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage von Tesla. Über die Eingabe einiger Daten auf der Website lässt sich feststellen, dass eine Powerwall in den USA aktuell 12.500 Dollar kostet; bei mehreren sinkt der Stückpreis.
Nrstor aber scheint sich jetzt zumindest einige Powerwalls für Kanada gesichert zu haben, denn sonst könnte das Unternehmen sein Abo-Angebot nicht machen. Derzeit gilt es nur für einen kleinen Teil von Toronto aus wenigen Straßen, wird aber als Pilotprogramm bezeichnet, das auf ganz Kanada ausgeweitet werden solle. Der Vorteil für Kunden soll laut der Beschreibung darin liegen, dass sie Strom zu Zeiten beziehen können, in denen er weniger kostet. Außerdem profitieren sie von einer Not-Versorgung über die Powerwall, wenn der Netzstrom ausfällt.
Erstmals keine Batterie-Knappheit bei Tesla
Eine Tesla Powerwall sei ein guter Schutz bei solchen Ausfällen, schrieb CEO Elon Musk Anfang September auf Twitter, als die Strom-Lage in Kalifornien heikel war. Dabei schien er nicht daran gedacht zu haben, dass es den Haus-Akku in den USA nur noch im Paket mit einem Photovoltaik-Dach gibt. Darauf hingewiesen, schrieb Musk, Ende dieses Jahres würden Powerwalls wohl wieder einzeln zu haben sein. Laut einem Bericht sollen in diesem Quartal rund 46.000 Stück davon produziert werden, und vor kurzem sagte der oberste Anleger-Betreuer, zum ersten Mal überhaupt habe Tesla derzeit genügend Batterien auch für stationäre Speicher.