Mit einem kostenlosen Software-Update will Tesla seinen bereits ausgelieferten Elektroautos erneut zusätzliche Sicherheitsfunktionen verleihen. Man habe mit der Verteilung einer neuen Software-Version begonnen, die beim Verlassen der Fahrspur eingreifen kann, teilte das Unternehmen am Donnerstag in seinem Blog mit. Die Erhöhung der Sicherheit sei das wichtigste Ziel von Tesla, heißt es darin. Deshalb kommt die Neuerung auch Kunden zugute, die auf die kostenpflichtige Aktivierung des Fahrassistenzsystems Autopilot verzichtet haben.
Das Update ist zunächst für alle Model 3 vorgesehen und soll anschließend auch alle Autos der Typen Model S und Model X erreichen, die nach Oktober 2016 gebaut wurden. Das bedeutet, dass sie mindestens die Hardware für den so genannten Autopilot 2.0 (AP2) enthalten müssen; vorher arbeitete Tesla mit einem zugelieferten System von Nvidia (intern als AP1 bezeichnet), das für die neuen Funktionen offenbar nicht geeignet ist.
Bei beiden neuen Funktionen geht es darum, das versehentliche Verlassen der gewählten Fahrspur zu verhindern. Bei „Lane Departure Avoidance“ erkennt das Fahrzeug, wenn es ohne gesetzten Blinker von der Spur abzukommen droht, und korrigiert die Lenkung entsprechend. Wenn die Hände des Fahrers dabei nicht am Steuer sind, gibt es außerdem eine Reihe von Warnungen aus – ähnlich wie beim bezahlten Autopilot-System.
Die zweite Funktion „Emergency Lane Departure Avoidance“ ist für noch heiklere Situationen gedacht: Wenn ein Tesla ohne Blinken die Spur verlässt und eine Kollision oder das Abkommen von der Straße droht, greift das Auto selbsttätig ein. Diese Funktion soll anders als die Variante für bloßes Verlassen der Spur ohne konkrete Gefahr beim Losfahren stets automatisch aktiviert sein. Sie lässt sich nur über das Autopilot-Menü gezielt und für einzelne Fahrten abschalten.