Im Kleingedruckten im Tesla-Konfigurator kann man sehen, dass sich auch die Wahl der Räder auf die Reichweite von Elektroautos auswirkt: Für die mittlere Version des Model Y lassen sich optional Induction-Felgen im Format 20 Zoll bestellen – aber das bedeutet, dass die WLTP-Reichweite von sonst 565 Kilometern auf 533 Kilometer sinkt. Für die Performance-Version mit standardmäßig 21 Zoll (s. Foto) gibt Tesla in Europa 514 Kilometer nach WLTP an. Kleinere Felgen sind in diesem Fall ab Werk nicht möglich. Dabei ließe sich der Verbrauch dieses Tesla damit laut einem Test spürbar senken und die Reichweite entsprechend erhöhen.
Model Y Performance mit Standard-Felgen
Um die Energie-Effizienz von zwei Elektroautos präzise zu vergleichen, müsse man sie zur gleichen Zeit auf denselben Straßen über eine längere Distanz testen, schreibt der Tesla Owners Club Western Australia in einem aktuellen Beitrag. Und genau das haben die Mitglieder auch gemacht: Sie schickten zwei vor kurzem in China produzierte Model Y Performance auf eine Strecke von 272 Kilometern hauptsächlich Autobahn. Beide waren identisch besetzt, geladen und eingestellt, aber auf einem waren die 19-Zoll-Felgen montiert, die Tesla nur für die kleineren Versionen anbietet.
Als Verbrauch bei maximal 110 Stundenkilometern (dem Tempolimit im Australien) ergab sich für das originale Model Y Performance ein Wert von 178 Wattstunden pro Kilometer. Das entspricht recht genau den 173 Wattstunden, die Tesla in seinem Konfigurator nach WLTP nennt. Der Vergleich mit dem gleichen Elektroauto mit kleineren Felgen zeigte jedoch, dass die dort ebenfalls angegeben Reichweiten-Unterschiede keine bloße Theorie sind: Hier kamen die Tester auf einen Verbrauch von 158 Wattstunden pro Kilometer, also gut 11 Prozent weniger.
Nummer kleiner für Tesla-Langstrecken
Der Unterschied bei der Reichweite dürfte somit in der gleichen Größenordnung liegen und ist durchaus beträchtlich – absolut gesehen würde er unter den nicht unrealistischen Test-Bedingungen rund 50 Kilometer ausmachen. Als Grund dafür nennt der Club, dass die Performance-Reifen nicht nur größer sind, sondern auch „klebriger“, um sportlicheres Fahren zu unterstützen. Außerdem bedeutet ihr Format mehr Windwiderstand, zumal die kleineren Tesla-Felgen eine aerodynamische Abdeckung haben. Optisch mag mehr Metall und weniger Gummi also reizvoller sein, doch für Langstrecken-Fahrer könnte sich die Nummer kleiner lohnen.