Mehr Mitte geht wirklich kaum noch: Wie seit vergangener Woche bekannt, sucht Tesla einen weiteren Gigafactory-Standort im Zentrum der USA, um dort seinen Cybertruck und Model Y für die Ostküste zu bauen. Kurz darauf warfen laut Berichten mehrere Bundesstaaten wie Texas und Missouri ihren Hut in den Ring. Noch näher im Zentrum des Landes aber liegt Oklahoma – und dieser Bundesstaat bewirbt sich jetzt mit einer Kampagne um die Tesla-Fabrik, die bei CEO Elon Musk Gefallen finden könnte.
Riesenfeld sucht Tesla-Riesenfabrik
Denn Oklahoma schrieb nicht einfach einen Brief an Tesla oder versuchte es wie ein Vertreter einer Stadt in Missouri mit einem an Musk gerichteten Angebot samt konkreter Anreize in Höhe von 50 Millionen Dollar auf Twitter: Stattdessen wurde eine Website unter der Adresse bigfuckingfield.com samt Twitter-Account eingerichtet, der in dieser Woche begann, im Stil von Musk launige Nachrichten zu veröffentlichen. „Hallo, ich bin’s, ein verflucht großes Feld“, lautete die erste davon.
Auch die weiteren Nachrichten sind in der „ich“-Form gehalten, also so, als würde das Feld selbst die Kommunikation bestreiten. „Elon Musk, bitte betritt mich“, heißt es in einer, „manche Felder haben feuchte Träume, ich habe elektrische“ in einer anderen. Eine weitere Twitter-Nachricht ist im Stil einer Auswahlmaske für ein Dating-Portal gehalten, doch statt „Mann“ oder „Frau“ ist beim Suchenden „ein verflucht großes Feld“ angekreuzt und beim Gesuchten „eine Cybertruck-Gigafactory von Tesla“.
Kleine Späße und eine Tesla-Petition
Wer sich auf die dazugehörige Website locken lässt, bekommt mehr davon. „Hey Elon, wir haben gehört, du brauchst ein verflucht großes Feld. Wir haben genau das richtige für deine Cybertruck-Gigafactory. Es ist in Tulsa“, heißt es dort in riesiger Schrift. Im Hintergrund läuft ein Video, das einen Cybertruck beim Springen in einer Art riesigem Skateboard-Park zeigt. Das große Feld wird als BFF abgekürzt, was in den USA auch für „best friends forever“ steht. Außerdem ist der Name ausgeschrieben eine Anspielung an eine Schwerlastrakete von Musks Raketenfirma SpaceX, die der CEO auch als „Big Fucking Rocket“ (offiziell heißt sie Big Falcon Rocket) bezeichnet.
Und es geht noch weiter: Zwar macht die Website relativ konventionell Werbung mit Stichpunkten zu den Stärken des BFF wie Größe, Infrastruktur, Lage und Baugesetzen – doch dahinter verbergen sich jeweils lustige kleine Bewegtbilder im Twitter-Stil. Und schon in der nächsten Zeile geht es mit Punkten wie „Entfernung zum Mars“, „Entfernung zum SEC-Hauptquartier“ und „vorhandene Spezies“ weniger ernsthaft weiter. Insgesamt gibt es auf der Website viele kleine Späße zu entdecken, fast wie in einem Auto von Tesla, und auch auf Twitter blieb das Feld aktiv und hatte am Donnerstagabend an die 200 Follower. Außerdem gibt es auf change.org schon eine Petition von „Tulsa BFF“, gerichtet an den „Bürgermeister-Typen“ mit dem Wunsch, den Ort in Tesla umzubenennen.
Fläche fünfmal so groß wie Giga Berlin
Wer hinter Aktion steckt, ist weder der Website selbst zu entnehmen noch den Registrierungsangaben dazu, doch es dürfte ein Unternehmen oder eine Gemeinde sein, die genügend Fläche für die nächste Tesla-Fabrik hat – unterstützt von einer in Internet-Medien bewanderten PR-Agentur. Angeboten werden gut 600 Hektar („oder mehr oder weniger“), also etwa doppelt so viel, wie Tesla für seine Gigafactory bei Berlin gekauft hat.