Er nutze Twitter, um seine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, wie es andere mit ihrer Frisur tun, hat Tesla-CEO Elon Musk einmal gesagt. Tatsächlich versorgt er seine rund 50 Millionen Follower dort mit einer bunten Mischung aus Memes, Politik und Geschäftlichem. Am Freitag ging es bei ihm um Twitter wieder einmal um Tesla: Das Unternehmen habe eine Chance, das größte der Welt zu werden, schrieb Musk einem Fan. Dann nannte er sogar einen Zeitrahmen dafür, doch den löschte er später wieder.
Tesla-Chef reagiert auf Fan-Prognose
Ohne besonderen Anlass erklärte zunächst @WholeMarsBlog, einer der Beta-Tester von Teslas neuester Autopilot-Software, dieses FSD sei „die größte Sache aller Zeiten“. Niemand verstehe das, aber die Bedeutung sei enorm. Tesla werde größer werden als Apple, schrieb er an Musk gerichtet.
Solche Prognosen (oder auch das genaue Gegenteil) sind auf Twitter häufiger zu lesen, aber zu dieser meldete sich wenige Stunden später der Tesla-Chef zu Wort: „Ich glaube, es gibt eine Wahrscheinlichkeit von >0%, dass Tesla das größte Unternehmen sein könnte“, antwortete er. Das bezog sich vermutlich auf den Börsenwert. Bei rund 590 Milliarden Dollar nach weiteren Verlusten der Tesla-Aktie am Freitag ist der von Apple (rund 2 Billionen Dollar) derzeit wieder mehr als dreimal so hoch.
I think there is a >0% chance Tesla could be the biggest company
— Elon Musk (@elonmusk) March 26, 2021
Wie die Tesla-Verluste von gut 3 Prozent am Freitag erkennen lassen, sorgte die Musk-Äußerung nicht für Euphorie an der Börse – sie war auch recht vorsichtig formuliert. Allerdings war der Tesla-Chef zwischenzeitlich noch etwas mutiger, wie mehreren Twitter-Nutzern auffiel: „wahrscheinlich innerhalb einiger Monate“, hatte er drei Minuten nach seiner Antwort auf @WholeMarsBlog zunächst noch ergänzt. Wenig später war diese Nachricht dann verschwunden, laut Twitter gelöscht vom Verfasser.
Musk-Tweets müssen geprüft werden
Die Gründe dafür blieben zunächst offen. Interessanterweise war Tesla erst am Donnerstag vom Labor Relations Board der USA aufgetragen worden, Musk dazu zu bewegen, eine Twitter-Nachricht von Mai 2018 zu löschen (und einen entlassenen Gewerkschafter wieder einzustellen). Damals hatte Musk zu Beitritten zur Gewerkschaft angedeutet, dies würde Mitarbeiter ihre Aktien-Optionen kosten, was das Board als rechtswidrig beurteilte. Diese Nachricht war am Freitagabend weiter auf Twitter zu finden. Laut einer Einigung mit der Börsenaufsicht SEC von 2019 muss Tesla Sozialmedien-Beiträge seiner Führung juristisch prüfen lassen, insbesondere solche mit wichtigen Informationen für Aktie und Unternehmen.