Tesla spricht wohl schon am längsten darüber, aber inzwischen arbeiten auch andere Auto- und Technologie-Unternehmen mit Hochdruck an Systemen für autonomes Fahren, die einen Menschen am Steuer überflüssig machen sollen. Mittlerweile gibt es erste Dienste dieser Art in Städten in den USA und China, während Tesla noch dabei ist, seiner FSD-Software für das Autopilot-System in einem Beta-Test in der Heimat die Fehler abzutrainieren. Manche Experten zweifeln daran, dass es dem Unternehmen mit seiner aktuellen Hardware je gelingen wird, seine Elektroautos autonom zu machen. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung wird das Tesla unter allen Anbietern am ehesten zugetraut.
32 Prozent glauben an Tesla-Autopilot
Das geht aus einer Befragung von 600 volljährigen US-Bürgern hervor, deren Ergebnisse in dieser Woche die Marktforschungsfirma AutoPacific veröffentlichte. Darin zeigte sich, dass allgemein noch ein gewisses Misstrauen gegenüber Autonomie-Technologie herrscht. 34 Prozent der Befragten gaben an, kein Problem damit zu haben, in Zukunft die Straße mit selbstfahrenden Autos zu teilen, solange sie selbst in einem konventionellen unterwegs sind. Mit 29 Prozent noch etwas weniger wollten von einem Roboter-Auto gefahren werden und 25 Prozent zu Fuß oder mit dem Fahrrad an Verkehr teilnehmen, in dem es auch autonome Fahrzeuge gibt.
Die Begeisterung hält sich also in engen Grenzen, doch wenn US-Verbraucher einem Unternehmen zutrauen, den Weg zum autonomen Fahren erfolgreich hinter sich zu bringen, dann ist es Tesla. Den Teilnehmern der Befragung wurde eine Liste von 56 Marken in diesem Bereich vorgelegt, und 32 Prozent von ihnen vertrauten laut AutoPacific darauf, dass Tesla Autos entwickeln kann, die sicher und zuverlässig autonom fahren.
Interessanterweise finden sich in den Top-Ten zu dieser Antwort (die meisten anderen Platzierungen und Kandidaten nennen die Marktforscher nicht) fast nur Auto-Hersteller, obwohl zum Beispiel das Google-Unternehmen Waymo bereits einen Taxi-Dienst ohne Fahrer in der US-Stadt Phoenix betreibt. Auf Platz 2 ihres Autonomie-Vertrauens wählten die US-Verbraucher mit 19 Prozent Toyota, das in seinem neuen Wasserstoff-Auto Mirai den Assistenten Teammate einführt. Ähnlich wie der heutige Autopilot von Tesla soll das ein System sein, das automatisch Abstand hält und Spuren sowohl halten als auch wechseln kann.
BMW und Apple bei Jüngeren vor Toyota
Mit Apple kam nur ein einziges Technologie-Unternehmen im engeren Sinn in die Top-Ten der Umfrage: 13 Prozent trauten dem iPhone-Erfinder, der nach Berichten schon lange an einem eigenen Elektroauto arbeitet, funktionierendes autonomes Fahren zu. Davor standen aber noch BMW mit 18 Prozent auf Platz 3, Chevrolet mit 16 Prozent und Ford mit 14 Prozent. Außerdem erwähnt AutoPacific als weiteres Unternehmen von außerhalb der Auto-Branche Sony, dem 5 Prozent der Befragten ihr Vertrauen bezüglich Autonomie aussprachen. Sony hat bereits eigene Elektroauto-Studien gezeigt und vor kurzem eine Partnerschaft mit Honda geschlossen.
Das klar beste Abschneiden von Tesla schreiben die Marktforscher der Aufregung um den Beta-Test mit der FSD-Software zu. Die herrsche unabhängig von der Frage, ob das bisherige Assistenz-System zuverlässig funktioniere oder nicht. Den zweiten Platz für Toyota sehen sie auch in dem allgemein guten Ruf der Marke bezüglich Robustheit und Zuverlässigkeit begründet. Insgesamt zeigte sich außerdem, dass die Einschätzungen hier stark vom Alter abhängen: Jüngere Verbraucher vertrauten bei autonomem Fahren mit noch deutlich größerem Abstand auf Tesla und glaubten auch eher an BMW und Apple als an Toyota.