Auf der Baustelle für die europäische Gigafactory von Tesla bei Berlin geht es dank vorgefertigter Beton-Teile weiter rapide voran – zuletzt hatte CEO Elon Musk persönlich diese „deutsche“ Methode als unglaublich schnell gelobt. Schon Mitte Juni freute er sich über die Fortschritte in Grünheide, wo damals nur erste Beton-Flächen und -Füße zu sehen waren. Mittlerweile stehen dort tatsächlich wohl mehr als 100 Stützen für zwei Teil-Gebäude senkrecht in Reih und Glied, und der Lackier-Bereich hat teils schon Wände und Dach. Doch mit dem Pfahl-Fundament für andere Teile der deutschen Gigafactory müssen sich Tesla und Musk noch etwas gedulden.
Neuer Tesla-Antrag „nicht prüffähig“
Das geht aus einer Antwort des brandenburgischen Umweltministeriums auf eine Anfrage von teslamag.de hervor. Er könne bestätigen, dass Tesla am 15. Juli einen weiteren „Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ gestellt und am 17. Juli ergänzt hat, schrieb ein Sprecher am Montag. Der Antrag umfasse unter anderem Pfahl-Gründungen, also den Aspekt der Pläne, der mit dafür verantwortlich war, dass Tesla Teile des Gigafactory-Projekts Anfang Juni neu beantragen musste. Der aktuelle Teil-Antrag ist laut dem Ministerium aber weiterhin „nicht prüffähig, da weitere Unterlagen nachgereicht werden“.
Pakete mit Maßnahmen, die trotz der ausstehenden Gesamt-Genehmigung für das Tesla-Projekt nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz unter Vorbehalt vorab zugelassen werden können, hatte das Land Brandenburg zuvor schon viermal genehmigt. Nach der jüngsten und sehr weit reichenden Erlaubnis Anfang Juli verlor Tesla keine Zeit und ließ die teils schon wartenden Maschinen mit (flachen) Fundamenten, mehr Erd-Arbeiten und Rohbauten beginnen.
Dach und Wände für Tesla-Lackiererei
Regelmäßige Drohnen-Überflüge und Bilder von den Seiten zeigen, wie schnell es damit vorwärts geht. Anfang der Woche standen schon um hundert Beton-Stützen für einen Teil des Gigafactory-Hauptgebäudes sowie das Neben-Gebäude, in dem nach den veränderten Tesla-Plänen jetzt die Antriebsfertigung erledigt werden soll. Wo bald die von CEO Musk angekündigte hochmoderne Lackier-Anlage für Tesla Model Y mit neuen Farb-Effekten arbeiten soll, standen am Dienstag schon Seiten-Wände mit einer Dach-Konstruktion darüber; dieser Bereich ist höher als der Rest des Hauptgebäudes.
Vielleicht schon in diesem Herbst werde die Tesla-Fabrik als Rohbau erkennbar werden, hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister im Juni angekündigt, und das kann schon jetzt als fast bestätigt gelten. Doch die Bereiche für Gießerei (voraussichtlich mit einer riesigen Spezialmaschine) und Presswerk brauchen wegen der höheren Lasten ein tieferes Fundament aus Pfählen, das bis in die Grundwasser-Schicht reicht. Diesen Teil hat Tesla nach den aktuellen Angaben des Ministeriums Mitte Juli als fünftes Vorab-Paket zusammen mit „Gebäudehüllen, Tragkonstruktion und Innenausbau von Gießerei und Presswerk“ beantragt. Welche Unterlagen noch fehlen, blieb dabei zunächst ebenso offen wie die Frage, bis wann sie vorliegen und geprüft werden könnten.