Auf der Website von Tesla gibt es eine Weltkarte mit reichlich Informationen über Standorte des Unternehmens weltweit einschließlich seiner Supercharger, doch bei einem freien Angebot kann man jetzt noch mehr darüber erfahren. Denn ein deutscher Programmierer, der zuvor schon eine statische Karte mit Preisspannen für alle Tesla-Stationen in Europa veröffentlichte, hat noch einmal nachgelegt: Auf einer eigenen Website zeigt er jetzt Karten mit Supercharger-Preisen in allen Regionen weltweit, und zusätzlich dazu Daten zu Ladeleistung und Auslastung, die wöchentlich aktualisiert werden wollen.
Deutschland bei Tesla-Laden im Mittelfeld
Auch Tesla selbst verrät seit einiger Zeit nicht nur auf den Bildschirmen seiner Elektroautos, wie viel Strom an den eigenen Supercharger-Stationen kostet, sondern auch in der App. Man muss dafür allerdings in beiden Fällen auf jeden einzelnen Standort tippen, und in der Web-Karte der Tesla-Standorte weltweit fehlt diese Angabe weiterhin ganz. Es ist also nicht leicht, sich einen Preis-Überblick zu verschaffen.
Dabei können sich die Tesla-Stromtarife nicht nur von Land zu Land erheblich unterscheiden, sondern auch innerhalb davon. In Europa wurden sie im August ein weiteres Mal gesenkt, in Deutschland zum Beispiel auf Preise um 35 Cent pro Kilowattstunde am Supercharger in der Nebenzeit. Laut der Website ChargeInsights, die der Programmierer Silvan Reiser vergangene Woche freischaltete, verlangt Tesla an mindestens einem deutschen Standort aber auch 40 Cent und an mehreren 38 Cent oder 39 Cent.
Auf der Europa-Karte (s. Ausschnitt oben) sind diese deutschen Supercharger-Stationen wie Bispingen im Norden und ansonsten eher im Süden an nur blass grünen Punkten für die Nebenzeit und gelben für die Spitzenzeit zu erkennen, die von 18 Uhr bis 22 Uhr läuft und 4 Cent mehr pro Kilowattstunde bedeutet. Auffällig billiger ist Tesla-Laden in den Niederlanden, Frankreich und Norwegen, wo fast alle Stationen zweimal kräftig grün sind. Spanien im Westen, Polen im Osten und Schweden im Norden liegen ungefähr auf dem deutschen Niveau, während Supercharging von der Schweiz bis Italien sowie in England tendenziell mehr kostet.
Zwei Supercharger Mitte August ausgelastet
Die Daten für diese grafische Darstellung, die es auch für Afrika, Asien, Australien und Nordamerika gibt, werden laut Reiser bei Tesla abgefragt. Sie liegen also sämtlich öffentlich vor und werden nur anders präsentiert. Weitere Karten auf dieser Grundlage zeigen die Zahl der Supercharger-Säulen pro Standort oder ihre Leistung – in Europa überwiegend die 250 Kilowatt der aktuellen V3-Generation. Bei der Frequenz der Aktualisierung beschränkt sich der Programmierer auf einmal pro Woche und gibt, wenn man sehr nah an einen Standort heranzoomt, das Datum des jüngsten Abrufs an.
Dass er keine Echtzeit-Daten zu bieten hat und nicht für die Korrektheit garantiert, merkt Reiser auf seiner Website mehrmals an. Insofern ist auch eine weitere Karte zwar interessant, aber für die Reiseplanung von begrenztem Nutzen: Man kann sich die Auslastung der Supercharger-Stationen weltweit am jeweiligen Stichtag anzeigen lassen. Auf dieser Karte war am Dienstag zu sehen, dass beim Abruf Mitte vergangener Woche die meisten Tesla-Ladestellen in Deutschland zu weniger als 50 Prozent ausgelastet waren. Eine Ausnahme bildete aber Malsfeld mit nur acht V2-Superchargern an der A7, und auch in Uckerfelde im Nordosten mit sogar nur vier solcher Säulen waren alle belegt.