Dem mit seinen Flügeltüren ohnehin etwas verspielten Model X hat Tesla noch ein besonderes Extra mitgegeben: Mit der richtigen Befehl-Kombination und genügend Platz im Umfeld kann man das Elektroauto dazu bringen, Musik abzuspielen und im Rhythmus dazu seine Lichter aufleuchten und seine Türen flattern zu lassen. Mit Xpeng wiederum drängt inzwischen ein lokales Unternehmen auf den chinesischen Markt, das sich Tesla offen zum Vorbild nimmt – vielleicht sogar etwas mehr. Ab Juni soll seine E-Limousine P7 ausgeliefert werden, die mit gut 700 Kilometern Norm-Reichweite trotz niedrigerem Preis das Tesla Model 3 übertreffen soll. Und zu diesem Elektroauto hat Xpeng jetzt ein Video veröffentlicht, das erkennbar Anleihen bei der Show des Tesla Model X nimmt.
Show ahmt Tesla nach – Autopilot auch?
Kopieren und dabei möglichst weiterentwickeln gilt in China anders als im Westen nicht als Schande. Im Fall von Xpeng allerdings, das seinen P7 auch sonst technisch erkennbar am US-Vorbild ausrichtet, ging man damit nach Ansicht von Tesla zu weit. Mindestens fünf frühere Mitarbeiter sollen heute bei Xpeng beschäftigt sein, und einem davon wird vorgeworfen, Programmcode für das Autopilot-System von Tesla zu seinem neuen Arbeitgeber mitgenommen zu haben. Tesla verlangt, den Code von Xpeng für autonomes Fahren auf mögliche Kopien untersuchen zu dürften, was die Chinesen bislang aber ablehnten.
Die Vorbereitungen für den Marktstart des Tesla-Konkurrenten P7 gingen unterdessen weiter, auch auf der Marketing-Seite. Zuerst entdeckt vom YouTube-Kanal E for Electric, veröffentlichte Xpeng ein Video, das den Tesla-Konkurrenten laut der Beschreibung bei einem „Licht-Tanz“ zeigt.
Can your car dance? Check out @XpengMotors all electric XPeng P7 light dance! pic.twitter.com/mEZPXW6KCI
— E for Electric (@EforElectric) May 18, 2020
Das ist, wie auf Twitter vielfach angemerkt wurde, insofern eine Übertreibung, als das Elektroauto weder sich selbst noch irgendwelche Anbauten wie Türen oder Spiegel bewegt. In Aktion sind nur die Stereo-Anlage und die vorderen Leuchten samt Blinkern, immerhin in einem durchgehenden Band, dessen Elemente einzeln angesteuert werden können, wie das Video zeigt. Aus den Lautsprechern ertönt eine dramatischer werdende Disco-Interpretation eines Klavierkonzerts, gut darauf abgestimmt leuchten, blinken und laufen die Lichter.
Spätere Funk-Update wie bei Tesla
All das ändert nichts daran, dass der Xpeng P7 anders als das Model X nicht wirklich tanzt. Aber auch die reine Licht-Show aus China ist sehenswert und die Tesla-Assoziation nicht weit, wie auch Twitter-Kommentare zeigten. Wie der Blog InsideEVs dazu berichtet, soll das China-Elektroauto vorerst ohne den aufwendigen Lichtorgel-Effekt ausgeliefert werden. Später aber werde Xpeng komplexere Musik und Licht-Shows dazu nachliefern – wie das Vorbild Tesla per Funk-Update.