Der Tesla Roadster ist der Nachtisch, hat CEO Elon Musk zu dem elektrischen Über-Sportwagen erklärt – und deshalb kommt er erst nach Fleisch und Gemüse in Form von Tesla Cybertruck, Semi und Model Y für China und Europa, also wohl nicht vor 2022. Wenn es so weit ist, soll der Tesla-Renner aber schlicht alles „vernichten“, was es noch an Verbrenner-Konkurrenz gibt, hat Musk ebenfalls gesagt. Dazu sollen unter anderem optionale Raketen-Triebwerke von SpaceX dienen. Und ein YouTube-Kanal hat jetzt berechnet, was für Leistungswerte im Tesla Roadster damit möglich wären.
Rechnen mit bekannten Tesla-Zahlen
Der Moderator des bekannten Kanals Engineering Explained verwendet dazu Daten, die Tesla und Musk zum Roadster schon verraten haben, etwa Beschleunigung und Drehmoment. Daraus lässt sich ein Gewicht von rund 2000 Kilogramm berechnen. Das ist wahrscheinlich zu wenig, weil schon das Tesla Model S mehr als 2 Tonnen wiege, räumt der Moderator ein, arbeitet aber trotzdem mit diesem Wert weiter.
Über das optionale SpaceX-Paket für den Roadster hat CEO Musk zudem schon gesagt, dass dafür mit 10.000 PSI komprimierte Luft in einen Spezial-Behälter gepumpt wird. Diese Luft werde dann über etwa zehn am Fahrzeug verteilte Düsen ausgestoßen, wobei die Haupt-Düse für den „vollen James-Bond-Effekt“ hinter dem wegklappbaren Roadster-Kennzeichen versteckt sei. Die Luft kann sowohl für mehr Beschleunigung eingesetzt werden als auch (mit gegen die Fahrtrichtung ausgerichteten Düsen) zum Bremsen oder (nach oben gerichtet) für mehr Anpress-Druck in Kurven.
Zudem hat Musk gesagt, der Tesla/SpaceX Roadster werden sogar kurz schweben können. Mit weiteren Berechnungen und Annahmen kommt der YouTuber zu dem Ergebnis, dass die Düsen dafür mindestens 21.000 Newton Schub entwickeln müssten. Wenn diese beim Beschleunigen komplett nach hinten gerichtet werden, ergibt sich zusammen mit dem Elektro-Antrieb an den vier Roadster-Rädern eine Beschleunigung von 2,5 g.
Schubdüsen machen Tesla Roadster laut
Das entspricht einer Zeit von 1,1 Sekunden von 0 auf 60 Meilen pro Stunde – ungefähr doppelt so schnell wie bei den schnellsten konventionellen und Elektroautos von heute. Als Sprint-Zeit für den regulären Tesla Roadster hat Musk 1,9 Sekunden genannt, was an der Grenze des nur mit Straßenreifen physikalisch Möglichen liegen dürfte. Wenn der Roadster wie erwartet schwerer als 2000 Kilogramm wird, bräuchte er zum Schweben noch mehr Schub – und könnte dann sogar noch schneller beschleunigen. Bei 25.000 Newton zum Beispiel würde laut Engineering Explained nur noch glatt 1 Sekunde vergehen, bis 60 Meilen pro Stunde erreicht sind.
Die konkreten Daten werden sicher abweichen, aber der Beitrag gibt ein Gefühl dafür, was Tesla mit den SpaceX-Triebwerken beim Roadster erreichen könnte. Flüsterleise allerdings wird das Elektroauto im Raketen-Modus nicht mehr sein, schränkt der YouTuber ein, sondern „sehr laut und auffällig“, wenn unter hohem Druck Luft aus seinen Düsen gepresst wird. Aber das wird manchem Kunden vielleicht sogar gefallen, denn manchen Tesla-Umsteigern fehlt trotz überzeugenden Fahrleistungen die akustische Untermalung.