Bei der Realisierung der Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin gibt es erneut einen Fortschritt, wenn auch wohl nur einen kleinen: Wie am Montag gemeldet wurde, ist beim brandenburgischen Landesumweltamt ein Antrag für weitere Maßnahmen eingegangen, die zum Teil sogar erstmals nach Bau-Tätigkeit im engeren Sinn klingen: Tesla wolle jetzt „Flachgründungen bestimmter“ Gebäude und „Versorgungsleitungen oberhalb des Grundwasserspiegels“ anlegen, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf das Umweltministerium des Bundeslandes. Das Problem mit dem Fundament für das Haupt-Produktionsgebäude scheint damit allerdings noch nicht gelöst.
Tesla-Antrag für Haupt-Fundament ruht
Bereits Ende März hatte Tesla einen Vorab-Antrag dafür gestellt, das Fundament für die Gigafactory bauen zu dürfen, obwohl das Projekt noch nicht in seiner Gesamtheit überprüft und genehmigt ist. Nach diesem Prinzip waren schon die beiden vorherigen Schritte genehmigt worden: Im Februar durfte Tesla gut 90 Hektar Kiefern auf dem Grundstück roden lassen, ab März das so entstandene Gelände planieren und Bau-Straßen darauf anlegen – jeweils mit der Auflage, den früheren Zustand wiederherzustellen, falls das Projekt noch scheitert.
Vor diesem Hintergrund wurde auch ein Durchwinken des Fundament-Antrags erwartet, aber er stieß auf Schwierigkeiten. Tesla wolle jetzt abweichend das Fundament auf Pfählen verankern, was Änderungen auch am Gesamt-Antrag erforderlich mache, hieß es aus Brandenburg Anfang April. Außerdem solle es darin auch eine Korrektur zum Gigafactory-Wasserbedarf geben, den Tesla mittlerweile nach unten korrigiert hat. Bis die neuen Papiere eingereicht seien, werde das Umweltamt auch den Vorab-Antrag für das Fundament ruhen lassen.
Umweltministerium zu Tesla zurückhaltend
An diesem Stand hat sich seitdem offenbar nichts geändert. „Tesla reicht erforderliche Ergänzungen ein“, schrieb Mitte vergangener Woche das Brandenburger Umweltministerium auf Anfrage von teslamag.de zu möglichen Fortschritten. Wie Tesla mit dem Problem umgehen werde, dass Pfahl-Gründungen auf dem großteils wassergeschützten Gigafactory-Bauplatz nicht zulässig sein dürften, wollte eine Sprecherin nicht kommentieren. Eine Bitte um nähere Informationen zum jetzt eingegangenen neuen Antrag blieb am Montag zunächst unbeantwortet.
Jedoch hören sich die vorliegenden Angaben nicht danach an, als habe sich Tesla wieder umentschieden und wolle doch komplett auf einem flachen Fundament bauen. In der Auskunft des Umweltamts von Montag vor dem Brandenburger Verkehrsausschuss war ausdrücklich von „bestimmten Gebäuden“ die Rede, was eher nach Nebenbauten klingt als nach der riesigen Gigafactory selbst. Auf Tesla-Plänen von diesem Januar sind beispielsweise kleine Bauten für Versorgung und Abfall-Behandlung sowie Bahn-Anlagen eingezeichnet.