Warum Tesla Mitte September das Model Y mit selbst produzierten Batterien im 4680-Format aus dem Konfigurator für die USA strich, ist weiterhin nicht klar – aber eine Einstellung der eigenen Produktion steht offensichtlich nicht dahinter. Denn am Mittwoch veröffentlichte das Unternehmen ein kurzes Update zum aktuellen Stand, und es zeigt: Innerhalb von etwa 16 Wochen wurden bei Tesla 10 Millionen 4680-Batterien hergestellt, woraus sich eine Jahreskapazität von 2,6 Gigawattstunden und wahrscheinlich deutlich mehr ergibt.
20 Millionen Tesla-Batterien seit 2020
Seine ersten eigenen Batterien produzierte Tesla in einem Gebäude nahe dem Stammwerk Fremont in Kalifornien. Allein diese Pilotanlage sollte bis Ende 2021 eine Jahresrate von 10 Gigawattstunden erreichen, hieß es beim Batterie-Tag im September 2020. Später kam eine Produktion in der neuen Gigafactory in Texas hinzu, in der Model Y und wohl bald der Cybertruck gebaut werden. Für den Pickup soll sich Tesla auf Batterien im 4680-Format festgelegt haben.
Also müssen bis zur Cybertruck-Serienproduktion und den ersten Auslieferungen, die für dieses Jahr angekündigt sind, genügend davon zur Verfügung stehen. Und verspätet scheint Tesla bei der 4680-Produktion jetzt tatsächlich eine Dimension zu erreichen, die zumindest für den Anfang ausreicht. 20 Millionen Stück davon seien bislang produziert worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf X mit. Mitte Juni hatte Tesla 10 Millionen eigene Batterien gemeldet.
Just built our 20 millionth 4680 cell at Giga Texas! pic.twitter.com/6PCD6UC9PS
— Tesla (@Tesla) October 11, 2023
Für die Zeit dazwischen ergibt sich damit eine Produktionsrate von 625.000 Stück pro Woche. Der Energie-Inhalt jeder 4680-Batterie der ersten Generation soll rund 81 Wattstunden betragen, der einer von Tesla als „Cyberzelle“ bezeichneten neueren Version 10 Prozent höher sein. Selbst bei dem niedrigeren Wert hätte Tesla seit Mitte Juni also pro Woche durchschnittlich gut 50 Megawattstunden an Batterie-Kapazität neu geschaffen.
Genügend Batterien für Cybertruck-Start
Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet macht das rund 2,6 Gigawattstunden – und lässt noch außer Acht, dass zumindest ein großer Teil der neuesten 10 Millionen Tesla-Batterien schon die höhere Kapazität haben dürfte. Zudem befindet sich die Produktion im Hochlauf, was bedeutet, dass der jüngste Wochenwert weit über dem Durchschnitt liegen dürfte. Der X-Beobachter @LimitingThe, der zuvor das Erreichen der insgesamt 20 Millionen in diesem Oktober vorhergesagt hatte, ging davon aus, dass Tesla die 4680-Produktion monatlich um 21 Prozent erhöht und aktuell bei einer Jahresrate von 5 Gigawattstunden ist.
Tesla just built their 20 millionth 4680 cell at Giga Texas!
What does that mean?
-As per my analysis from the Q2 earnings call in the image below: It looks they're increasing the 4680 line speed in Texas by about 21% per month, and my guess of 20 million cells by October was… https://t.co/YnM5Ncdy5P pic.twitter.com/uQXFuABEMC
— The Limiting Factor (@LimitingThe) October 11, 2023
Selbst ohne weitere Steigerung von Stückzahl oder Dichte würde das bedeuten, dass Tesla bei angenommenen 100 Kilowattstunden Akku pro Cybertruck pro Jahr 50.000 davon mit den eigenen Batterien realisieren könnte. Zumindest für den Anfang dürfte das reichen, aber es zeigt auch, dass die 4680-Produktion noch massiv weiter gesteigert werden muss, um größere Stückzahlen allein von dem Tesla-Pickup zu produzieren. Insofern ist nicht verwunderlich, dass es das Model Y erst einmal nicht mehr in der Version mit diesem Batterie-Format gibt.