Manche sprechen einfach vom Model Y mit BYD-Akku, wenn sie die Basis-Version dieses Elektroautos meinen, wie seit diesem Frühjahr in der deutschen Gigafactory produziert wird. Tatsächlich bewahrheiteten sich mit dem Start in Grünheide vorherige Spekulationen, dass Tesla den Konkurrenten BYD zu seinem vierten Batterie-Zulieferer machen würde. Mit seiner überraschend hohen Ladeleistung kam das Model Y in dieser Ausführung gut an. Jetzt wird es allerdings zumindest teilweise auch in Deutschland mit Batterien von CATL produziert.
Tesla überraschte mit BYD-Batterien
Als Tesla im vergangenen August die Basis-Variante des Model Y in Europa konkret bestellbar machte, war zwar die deutsche Gigafactory schon in Betrieb, produzierte aber nur die Versionen Long Range (LR) und Performance, beide mit Allrad-Antrieb und dem gleichen größeren Akk. Das kleinste Model Y wurde deshalb zunächst ausschließlich aus China geliefert. In der dortigen Fabrik verwendet Tesla einen Akku mit LFP-Batterien von CATL, wie er auch in der Basis-Version des Model 3 steckt.
In diesem Frühjahr begann Tesla, sein Model Y mit Heckantrieb auch in Deutschland zu produzieren – aber die LFP-Batterien kamen nicht von CATL, sondern von BYD, wie teslamag.de erfuhr und dann auch aus der EU-Typzulassung hervorging. Zudem wurde der neue Akku als „strukturell“ bezeichnet. Das zeigte, dass Tesla das Elektroauto damit so produzierte, wie es eigentlich von Anfang an für alle Model Y aus Grünheide geplant war: mit einem Rahmen aus je einem großen Druckguss-Element vorne und hinten und dem mittragenden Batterie-Paket dazwischen.
Dafür wollte Tesla eigentlich die eigenen 4680-Batterien verwenden, deren Produktion im großen Maßstab sich aber verzögert – ein Model Y damit in den USA wurde vor kurzem wieder aus dem Konfigurator genommen. Mit BYD war in Deutschland zumindest der Schritt zu der neuen Bauweise gemacht. Zudem zeigte der neue Akkus nach den ersten Auslieferungen bessere Ladeeigenschaften als der von CATL Die maximale Leistung liegt in beiden Fällen bei etwa 170 Kilowatt, was für LFP viel ist, aber das Model Y mit BYD-Batterien bleibt länger auf diesem Niveau (s. Grafik oben).
Kleinstes Model Y mit Akku-Variationen
Insofern erfreute es sich bei Akku-Informierten großer Beliebtheit – wenn auch nicht bei allen, weil auf der anderen Seite die Brutto-Kapazität etwas niedriger und die Degradation stärker sein soll. Wer CATL bevorzugt, kann sich jedenfalls freuen, denn wie Mitglieder des Forums Tesla Fahrer und Freunde (TFF) feststellten, werden deutsche Model Y in der Basis-Version jetzt auch mit dem Akku wie aus China ausgeliefert. Die erste Mitteilung dieser Art stieß noch auf Unglauben, wurde aber von einem in diesen Fragen kundigen TFF-Nutzer anhand der Fahrzeug-Identifizierungsnummer bestätigt.
Wenn beim Model Y an deren achter Stelle ein S steht, handelt es sich um die Basis-Version nur mit Heckantrieb, erklärte eivissa. Nur dann kann man anhand der siebten Stelle feststellen, welche der LFP-Batterien den Strom liefert – ein E lässt BYD (und damit auch die neue Bauweise) erkennen, ein F verrät als Hersteller CATL. Weitere TFF-Mitglieder entdeckten ebenfalls das F an siebter Stelle neuer Model Y aus der deutschen Fabrik ab Ende November, aber nicht alle. Tesla scheint also beide Versionen parallel zu produzieren.
Die genauen Gründe dafür blieben offen. Spekuliert wurde, dass die Nachfrage nach der kleinsten Version des Model Y zu hoch sein könnte, um sie nur mit der bislang einen Linie dafür in der deutschen Gigafactory zu bedienen. In Deutschland als dem größten Auto-Markt Europas wurden bis Ende November in diesem Jahr von den insgesamt gut 43.000 Model Y allerdings rund zwei Drittel mit Allrad-Antrieb neu zugelassen.