In einem Tesla Model 3 Standard-Reichweite plus machte teslamag.de einen großen Praxis-Test mit dem Elektroauto als Ferien-Mobil mit Familie. Die erste Etappe führte ohne Probleme in den Playmobil-Funpark nach Zirndorf. Unser zweites Ziel war der Freizeitpark Plohn in Lengenfeld, gelegen im ländlichen Raum. Nach der ersten Übernachtung in Nürnberg starteten wir in unserem Tesla Model 3 SR+ mit 100 Prozent in Richtung Norden – und lernten, die Reichweiten-Angst mancher Elektroauto-Fahrer zu verstehen.
Sorge um Tesla-Reichweite unnötig
Wieder berechnete das Navigationsgerät eine Strecke über den Tesla-Supercharger in Münchberg. Grundsätzlich hätte das Model 3 den kompletten Weg nach Lengenfeld, knapp 220 Kilometer, auch ohne Ladung geschafft. Doch vor Ort am Freizeitpark Plohn ist keine Ladesäule verfügbar, weshalb eine Zwischenladung durchaus Sinn machte. Auch hier stellten wir wieder fest: knapp 20 Minuten Ladezeit sind eine perfekte Zeitdauer, um mit Kind zu reisen. Toilette, Eis und kurze Bewegung sind nach knapp zwei Stunden Stau-Fahrt eine hervorragende Abwechslung. Übrigens: die Tankstelle in Münchberg war auch bei unserem zweiten Besuch extrem überfüllt. Unzählige Verbrenner-Fahrzeuge wollten tanken und standen teilweise bis zu 20 Minuten an.
Doch unser Trip nach Lengenfeld sollte eine kleine Bewährungsprobe und ein erstes Erlebnis mit der sogenannten Reichweiten-Angst werden. Da es im Freizeitpark selbst keine Lademöglichkeit gab, suchten wir in der Umgebung. Dabei zeigte sich, dass direkt gegenüber unserem Hotel eine öffentliche Ladesäule mit zwei Ladepunkten verfügbar war. Nach dem Besuch und der Abfahrt vom Freizeitpark mit knapp 20 Prozent spürten wir zum ersten Beunruhigung: Ist die Ladesäule vor Ort auch frei, wenn wir ankommen, und was passiert wenn ein anderes Fahrzeug die ganze Nacht lädt? Müssen wir abgeschleppt werden, hilft das Hotel aus? Die Realität: Wir konnten völlig problemlos an der Ladesäule laden und zusätzlich die gesamte Nacht kostenfrei parken.
Wir gewöhnten uns folgende Verhaltensweise an: Sobald wir am eigentlichen Ziel angekommen waren, prüften wir, ob wir bis zum nächsten Zielpunkt ohne Laden kommen würden. War dies der Fall, suchten wir in der Nähe des Zielortes eine Lademöglichkeit. Hätten wir das Ziel nicht erreicht, suchten wir in der unmittelbaren Umgebung. In jedem Fall war immer ein Ladepunkt verfügbar. Im ersten Fall bevorzugten wir Ladepunkte mit Wechselstrom, bei kurzem Zwischenladen die schnelleren Gleichstrom-Lader.
Günstig laden nicht nur bei Tesla
Auf unserem Trip nutzten wir drei Lade-Bezahlsysteme. Einerseits natürlich das Tesla eigene Supercharger-Netzwerk, andererseits EnBW+ mobility und E.on drive. Mit diesen drei Möglichkeiten ließ es sich durchaus günstig fahren. Im Supercharger-Netzwerk zahlten wir zwischen 31 und 33 Cent pro kWh, bei EnBW+ mobility 29 Cent pro kWh Wechselstrom. E.on drive setzten wir einmal an einer Schnellladesäule ein und bezahlten pauschal 8,90 Euro. Das ist eigentlich sehr günstig, wenn man mehr als 27 kWh lädt: Dann wird der Preis von Teslas Supercharger-Netzwerk unterboten.
Die Reichweiten-Angst bei der Abfahrt im Freizeitpark Plohn war vollkommen unbegründet, und wir spürten auf unserem gesamten Trip nichts mehr davon. Egal ob man nun plant oder nicht: Überall gab es genügend Ladesäulen, ob nun direkt vor Ort oder kurz vor dem Ziel. Im nächsten Teil dieser kleinen Serie können Sie lesen, wie es mit Laden in großen Städten aussieht.