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Tesla-Woche 49/24: Aktie rekordnah, Software-Geschenk, Cybercab-Details, Wasser-Einigung

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Bild: Tesla

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Juristisch gesehen wurde Elon Musk am Montag einige Dutzend Milliarden Dollar ärmer, denn ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware verbot erneut das Bonus-Programm für den Tesla-Chef aus dem Jahr 2018. Das dürfte ihn finanziell jedoch nicht lange gestört haben, denn die Tesla-Aktie setzte ihren steilen Aufwärtstrend fort. Einer der Auslöser dafür war eine positive Studie zu autonomem Fahren und Robotern, was die in diesem Jahr wohl sinkenden Elektroauto-Verkäufe in den Hintergrund rücken ließ. Außerdem verriet ein Manager neue Details über das Robotaxi Cybercab, und rechtzeitig vor Weihnachten begann Tesla mit der Verteilung neuer Software als „Holiday Update“. In Deutschland wurde eine Hürde für Betrieb und Ausbau der Gigafactory bei Berlin beiseite geräumt.

Tesla-Aktie nähert sich Allzeit-Rekord

Mit einem Schlusskurs von 389,22 Dollar legte die Aktie von Tesla allein am Freitag um gut 5 Prozent zu; noch höher hatte sie zuletzt im November 2021 geschlossen. Seit dem von Musk unterstützten Wahlsieg von Donald Trump Anfang November hat das Papier mehr als 50 Prozent gewonnen. Der designierte US-Präsident machte den Tesla-Chef, der ihn nach neuen Informationen sogar mit 250 Millionen Dollar unterstützte, zum Co-Chef der Kommission Doge für mehr staatliche Effizienz. Die neue Nähe zu Trump sichert Musk politischen Einfluss, was auch dazu beitragen könnte, dass Tesla schneller Genehmigungen für Robotaxis mit seiner bislang nur überwacht einsetzbaren Autonomie-Software FSD bekommt.

Neben solchen rechtlichen Aspekten gibt es technische – wenn FSD wirklich rein autonom fahren werden soll, muss die künstliche intelligente Software weniger kritische Fehler machen als ein durchschnittlicher Mensch am Steuer. Laut früheren Aussagen von Musk sollte dieses Ziel längst erreicht sein. In diesem Oktober erklärte er, nach internen Prognosen werde es im zweiten Quartal 2025 so weit sein. Für denselben Monat hatte Tesla zuvor die Veröffentlichung der FSD-Version 13 angekündigt und sie dann auf November verschoben. Am letzten Tag des Monats begann die Verbreitung tatsächlich, wie bislang üblich nur in Nordamerika.

Analyst mit FSD- und Optimus-Optimismus

Nach Angaben von Yun-Ta Tsai aus dem KI-Team handelt es sich dabei erneut um eine grundlegende Überarbeitung, nachdem FSD 12 erstmals künstliche Intelligenz von Anfang bis Ende gebracht hatte. Die neueste Version, die jetzt als 13.2 erste externe Tesla-Tester erreichte, umfasst auch Rückwärts-Fahren und -Parken, dürfte also schon deshalb weniger menschliche Eingriffe erfordern. Einstweilen gibt es sie allerdings nur für Elektroautos mit der vierten Generation der Autopilot-Hardware aus Kameras und Computer. Ende Oktober hatte CEO Musk erstmals eingeräumt, dass die frühere HW3 für weitere Fortschritte möglicherweise nicht ausreicht, und Kunden mit bezahlter FSD-Option deshalb ein Upgrade in Aussicht gestellt.

Wie bei FSD-Updates seit Beginn des Programms vor gut vier Jahren nicht unüblich, äußerten sich Tester mit HW4 und Software-Version 13 begeistert darüber. Zusätzlich konnte Tesla offenbar einen Analysten überzeugen. Denn am Donnerstag erhöhte John Murphy von der Bank of America nach einem Besuch der Gigafactory in Texas sein Tesla-Kursziel von 350 Dollar auf 400 Dollar. Unter anderem bekam Murphy dort eine FSD-Probefahrt, die ihn beeindruckte: Damit sei Tesla inzwischen nah daran, ein Robotaxi-Geschäft starten zu können, schrieb er laut Marketwatch. Auch mit Blick auf den humanoiden Roboter Optimus, der laut Musk den größten Teil des potenziellen Werts von Tesla ausmacht, zeigte sich der Analyst angetan.

Mehrere neue Tesla-Elektroautos 2025

Bei seinem Besuch in Texas erfuhr er außerdem, dass Tesla in 2025 mehr als ein neues Elektroauto auf den Markt bringen will. Als gesetzt gilt seit einer entsprechenden Ankündigung im Q1-Bericht von diesem April mindestens ein Tesla unterhalb von Model 3 und Model Y. Außerdem dürfte früh im neuen Jahr das Model Y eine Auffrischung bekommen – in China soll schon die Produktion begonnen haben.

Beides könnte dabei helfen, die Musk-Ankündigung von 20-30 Prozent mehr Elektroauto-Verkäufen im nächsten Jahr wahr zu machen. In diesem Jahr dürfte es allerdings eher nicht gelingen, wie ebenfalls im Oktober angekündigt die Verkäufe von 2023 leicht zu übertreffen. Das schrieb laut TipRanks jetzt ein Analyst von Goldman Sachs, der mit 510.000 in Q4 2024 rechnet. Damit wäre ein neuer Quartalsrekord erreicht, doch im Gesamtjahr bliebe Tesla unter dem Wert von 2023 mit genau 1.808.581 ausgelieferten Elektroautos.

Tesla Cybercab mit Effizienz-Fokus

Der anhaltende Kursanstieg spricht dafür, dass Anleger zunehmend CEO Musk glauben, nach dessen Worten die Zukunft und der eigentliche Wert von Tesla in KI-Produkten wie autonomen Autos und Robotern liegt. Das erste reine Robotaxi soll das im Oktober mit Probe-Mitfahrten auf Privatgelände präsentierte Cybercab ohne Lenkrad oder Pedale sein. Ausschließlich im Stehen zeigt Tesla dieses zweisitzige Robotaxi derzeit in Europa. Auch in den USA reisen einige der Prototypen von Standort zu Standort – und bei einer Veranstaltung in Kalifornien trat jetzt zudem ein Tesla-Manager auf, der neue Informationen über das Cybercab verriet.

Demnach ist dieses Elektroauto noch stärker als die bisherigen von Tesla auf Effizienz getrimmt. So erklärt sich auch die Tatsache, dass es nur zwei Türen und Sitze hat. 82 Prozent aller Auto-Fahrten finden heute mit maximal zwei Insassen statt, erklärte Eric E., laut seinem X-Profil leitender Robotaxi-Ingenieur. Durch den Verzicht auf mehr erleichtere man nicht nur die Produktion des Cybercab, sondern auch seine spätere Reinigung im Betrieb. Es werde aus nur etwa halb so vielen Teilen bestehen wie derzeit das Model 3. Nach früheren Angaben von CEO Musk wird das Cybercab in einem revolutionären „unboxed-“Prozess gebaut, der weniger Platzbedarf und höheres Tempo in der Fabrik bedeutet.

Tesla-Update zu Weihnachten bei Kunden

2026 soll die Produktion laut Musk nicht nur beginnen, sondern schon ein hohes Volumen erreichen. In der Zwischenzeit erfreute Tesla Kunden in der zurückliegenden Woche mit einem umfassenden Software-Update für ihre Elektroautos, wie es in der Zeit vor Weihnachten in den meisten Jahren verteilt wird. Die Ankündigung dazu mit gut zwei Dutzend neuen oder verbesserten Funktionen wurde schon am Montag auf X veröffentlicht, und im Verlauf der Woche bestätigten Kunden und Tracker-Dienste, dass die Verteilung des Holiday-Update 2024 mit Versionsnummern ab 2024.44.25.2 begonnen hat.

Teil davon ist zusammen mit einem App-Update die neue Möglichkeit, eine Apple Watch ohne Umwege als Schlüssel für den eigenen Tesla zu verwenden (s. Foto oben). Außerdem wird auf dem Navi-Bildschirm jetzt auf Wunsch eine Radar-Karte über dem Zielgebiet eingeblendet, sodass man leicht sehen kann, wo es regnet. Ähnlich wie bei FSD zeigt sich hier allerdings allmählich ein Problem mit älter werdender Hardware: Wer noch einen Tesla mit Intel- statt dem AMD-Prozessor Ryzen hat, der ab Ende 2021 eingeführt wurde, muss offenbar auf diese beiden neuen Funktionen verzichten.

WSE einig über Gigafactory-Vertrag

In Deutschland gab es unterdessen Bewegung in einem Streit, der Wasser-Versorgung und -Entsorgung der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide bedrohte – und eine erste Teilgenehmigung für ihren Ausbau wurde öffentlich. Für die Tesla-Fabrik ist der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) zuständig, der schon vor dem Bau auf erhebliche Probleme hinwies. Eine Lösung gab es quasi in letzter Minute vor der offiziellen Gigafactory-Eröffnung im März 2022, doch das Thema blieb heikel. Durch weniger Gesamtverbrauch dank Aufbereitung stieg die Konzentration von Schadstoffen im Tesla-Abwasser, und der WSE drohte mit einem Entsorgungsstopp.

Eine Einigung über einen veränderten Vertrag drohte noch kurzfristig zu scheitern, was laut dem Tesla-Werksleiter an Zustände in einer „Bananen-Republik“ erinnerte. Am Mittwochabend aber einigte sich der WSE zunächst intern auf neue Modalitäten, wie der RBB berichtet. Dem Vernehmen nach bekommt die deutsche Gigafactory deutlich weniger Wasser als im ersten Vertrag vereinbart und darf im Gegenzug frühere Schadstoff-Grenzwerte überschreiten. Allerdings soll es gegenüber den bisherigen Entwürfen zu weiteren Änderungen gekommen sein, und Tesla konnte zunächst nicht sagen, ob man insgesamt einverstanden ist.

Tesla-Teilgenehmigung im Internet

Ungeachtet solcher Querelen und der derzeit nicht ausreichenden Nachfrage in Europa hat Tesla bereits eine Verdoppelung der Kapazität seiner Fabrik in Grünheide angekündigt und teils beantragt. Die erste Teilgenehmigung dafür wurde vom Land Brandenburg in diesem Oktober erteilt.

Wer sich dafür interessiert, kann das mehrere hundert Seiten lange Dokument dazu jetzt im Internet ansehen: Am Freitag begann die öffentliche Auslegung für 14 Tage; anschließend sind ab Mitte Dezember einen Monat lang Widersprüche möglich. Während Tesla-Chef Musk in den USA also politisch durchgreifen möchte und vielleicht sogar wirklich die Möglichkeit dazu hat, geht es in Deutschland, wenn überhaupt, weiter nur Stück für Stück voran.

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