Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unter anderem über die Pläne von Tesla in Deutschland informiert. Dabei bestätigte er, dass der Bundesregierung sehr daran gelegen ist, dass Tesla seine geplante Gigafactory in Brandenburg (Giga Berlin) tatsächlich baut. Zugleich ließ der Minister erkennen, dass Tesla auch in Deutschland eigene Batteriezellen produzieren möchte. Wenn dies auch einen Forschungs- und Entwicklungsaspekte umfasse, habe das Unternehmen Aussichten auf eine Beteiligung am nächsten Förderprogramm dafür.
Über die Frage einer Batteriezell-Produktion in Deutschland habe er mit Tesla-CEO Elon Musk persönlich gesprochen, erklärte der Minister, und der habe zugesagt, mit der Gigafactory in Grünheide „perspektivisch“ auch den Schritt in die Zellproduktion gehen zu wollen. Dass Tesla früher oder später selbst Zellen für seine Akkupacks fertigen will, ist inzwischen fast ein offenes Geheimnis, aber die konkreten Pläne dafür sind noch unklar. Stellenanzeigen, Andeutungen und Unterlagen zur Genehmigung für die deutsche Gigafactory lassen aber erkennen, dass Deutschland eine Rolle dabei spielen soll.
Wie der Bundeswirtschaftsminister weiter erklärte, gab es im Januar einen Workshop mit Tesla und Vertretern seines Ministeriums, bei dem es darum ging, eine mögliche Förderfähigkeit von Batterie-Plänen in Deutschland zu klären; auch zwei bis drei weitere Unternehmen seien beteiligt gewesen. Dabei wurde laut Altmaier von staatlicher Seite stets deutlich gemacht, dass grundsätzlich auch ausländische Unternehmen von deutscher Förderung profitieren können. Dazu müssten aber bestimmte Bedingungen erfüllt sein. So reiche es nicht aus, nur Batteriepacks zu bauen, es müsse auch „Forschung und Entwicklung gemacht“ werden.
Bei dieser Förderung geht es laut Altmaier um das Programm IPCEI 2, also um die zweite Runde in den Bemühungen mehrerer EU-Mitgliedsstaaten, für das Zukunftsfeld Elektroautos Kompetenzen bei der Batterie-Zellfertigung in Europa zu etablieren. Ein erstes IPCEI-Projekt für Akkuforschung und -produktion mit 3,2 Milliarden Euro Gesamtvolumen wurde schon im Dezember 2019 von der EU genehmigt. Daran beteiligt sind unter anderem PSA und Opel, die ab 2024 Zellen in Deutschland produzieren wollen, wie Altmaier sagte.
Wer sich bislang für IPCEI 2 beworben hat, wollte der Minister nicht direkt sagen – aus dem Zusammenhang wurde trotzdem deutlich, dass Tesla darunter ist. Der Beschluss über die nächste Förderrunde werde zur Jahresmitte erwartet, dann werde das Ministerium auch die Teilnehmer nennen, so Altmaier dazu. Insgesamt seien aber sehr viel mehr und teils auch kleinere Unternehmen in dem Programm zu erwarten als in der ersten Runde, laut dem Minister eine große Zahl davon aus Deutschland – bei beiden Akku-Projekten zusammen wohl an die 50. Innerhalb von einem Jahr sei man in dieser Hinsicht „weiter gekommen als in vielen, vielen Jahren davor“.