Das Audi-Elektroauto e-tron und dessen Coupé-Variante e-tron Sportback bekommen sportlichere Ableger, die laut dem Unternehmen eine Weltpremiere darstellen: Die beiden S-Modelle des e-tron seien die „weltweit ersten Elektroautos mit drei Motoren in Massenproduktion“ – anders als beim normalen e-tron und bislang auch bei Tesla befinden sich an der Hinterachse zwei Elektromotoren statt einem. Aber Audi nannte keinen Termin für den Marktstart seiner e-tron S – während Tesla für das Model S einen neuen „plaid“-Antrieb mit ebenfalls drei Motoren für dieses Jahr angekündigt hat.
Tatsächlich macht Audi in seiner langen Pressemitteilung zwar exakte Angaben zu den Motoren, ihren Leistungswerten und den Vorteilen der Dreier-Konstallation, geht aber mit keiner Silbe auf die Zeitplanung ein. Auch zu den Preisen gibt es keine Angaben In einem Artikel von Automobil-Industrie wird ohne Angabe von Quellen spekuliert, der Marktstart der S-Varianten werde „vermutlich im Frühsommer“ 2020 erfolgen. Eigentlich sollten die beiden neuen e-trons beim Genfer Automobilsalon Anfang März gezeigt werden, doch der wurde wegen der Coronavirus-Epidemie abgesagt.
Nach anderen Artikeln wollte sich Audi zu der Frage des Termins für die S-Varianten nicht äußern – möglicherweise wird er in einer Online-Veranstaltung anstelle der Schweizer Messe bald nachgereicht. Mit der Aussage, die ersten Elektroautos weltweit mit drei Motoren in großen Stückzahlen zu produzieren, hat sich Audi aber eigentlich schon festgelegt: Laut Tesla-Chef Elon Musk kommt das Model S mit Plaid-Antrieb spätestens Ende dieses Jahres heraus – und mit dem Model Y hat er eigene Zeitpläne zuletzt deutlich übertroffen, statt sie wie früher üblich erst mit Verspätung zu realisieren.
Tesla-Chef: Plaid bis Ende des Jahres
Dass Tesla an einem Antrieb mit drei Motoren für das Model S und später auch das Model X arbeitet, ist seit Spätsommer 2019 bekannt. Damals tauchten plötzlich modifizierte Model S auf dem Nürburgring auf, zu denen Musk später erklärte, es handele sich um Prototypen für den Plaid-Antrieb mit einem Motor an der Vorderachse und je einem für beide Hinterräder. Einer der Prototypen soll die kurz zuvor gemeldete Elektrolimousinen-Rekordzeit des Porsche Taycan Turbo auf dem Nürburgring bereits deutlich unterboten haben.
Bei seinen ersten Plaid-Erklärungen sprach Musk von der Verfügbarkeit „in ungefähr einem Jahr“, was September 2020 bedeutet hätte. Bei der Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen 2019 Ende Januar schwärmte er von dem neuen Antrieb als „Alien-Technologie“ und bekräftigte, er werde „später in diesem Jahr“ zu kaufen sein, „wahrscheinlich Ende des Jahres, das ist unser Ziel.“ Audi wird sich also beeilen müssen – oder die Behauptung mit der Weltpremiere zurückziehen.