Weltweit nimmt die in stationären Anlagen installierte Batterie-Leistung drastisch zu, und auch die Einzelprojekte, aus der sie sich ergibt, werden für sich genommen immer größer. Dabei zeigen sich zwischen unterschiedlichen Märkten allerdings noch erhebliche Unterschiede: Im November ging in Großbritannien der Akku mit der nach Angaben des Betreibers höchsten Kapazität Europas in Betrieb, realisiert mit Megapacks von Tesla. Ein neues Projekt eines anderen Tesla-Partners in Australien soll jedoch auf gut das Zwanzigfache kommen.
Kohle-Stadt mit neuem Rekord-Akku
Das Akku-System Hornsdale Reserve in Australien von Tesla und Neoen war mit anfangs 100 Megawatt eine Weile die größte Anlage dieser Art der Welt. Inzwischen wurde sie trotz einer Vergrößerung um 50 Prozent von anderen überholt, unter anderem von weiteren Projekten der beiden Partner in Australien. Das weltweit größte System dürfte das von Vistra Energy auf dem alten Kraftwerksgelände Moss Landing in Kalifornien sein, das aber nicht mit Tesla-Technik realisiert wurde.
Mit welchem Partner Neoen das nächste Projekt plant, geht aus einem Bericht von Renew Economy darüber nicht hervor – aber dass es weitaus größer sein soll als alles, was es bislang sonst an Batterien gibt. Die Anlage in der alten Kohle-Stadt Collie in Westaustralien soll demnach eine Leistung von 1 Gigawatt bei 4 Gigawattstunden Kapazität bekommen. Ein Ausschuss für die Region habe soeben die Entwicklungsgenehmigung dafür erteilt, sodass Neoen jetzt den Start der Bau-Arbeiten im nächsten Jahr vorbereiten könne.
Britisches Startup will größten Speicher
Die genannten Werte würden den bislang größten Batterie-Speicher Australiens, den Neoen mit Tesla-Megapacks im Bundesstaat Victoria gebaut hat (s. Foto oben), und selbst den von Vistra in Moss Landing weit übertreffen. Weitere Projekte im mehrfachen Gigawattstunden-Bereich sind laut einer Übersicht bei Wikipedia für die kommenden Jahre geplant. Auffällig viele davon befinden sich in Australien. Das nicht nur in Speicher-Hinsicht ehrgeizigste Projekt überhaupt dürfte derzeit Xlinks betreiben: Das Unternehmen will erneuerbaren Strom aus Marokko über neue Leitungen nach Großbritannien holen und dafür bis 2027 einen Akku mit 5 Gigawattstunden Leistung und 20 Gigawattstunden Kapazität aufstellen.