Europas wichtigstes Elektroauto-Land ist und bleibt Norwegen, wo lokal emissionsfreie Fahrzeuge wie die von Tesla schon seit Jahren deutlich besser gestellt sind als konventionelle. Auch in diesem Juni war der rein elektrische Anteil dort mit 44,1 Prozent höher als irgendwo sonst, wie die Branchen-Organisation OFV jetzt mitteilte. Aber in absoluten Zahlen gerechnet hat sich zuletzt Großbritannien an die Spitze bei Elektroautos in Europa geschoben. Und wie schon in den Vormonaten hatte das Tesla Model 3 dort – als mit Abstand teuerstes Modell – einen Platz in den Top-10 aller verkauften Autos.
Norwegen: Tesla Model 3 auf Platz 6
In Norwegen wurden im Juni nach OFV-Angaben insgesamt 11.443 Autos neu zugelassen und ein Elektroauto-Anteil von 44,1 Prozent erreicht (in diesem März hatte er sogar über 50 Prozent gelegen). Das Tesla Model 3 lag in dem insgesamt schwachen Markt mit 527 Verkäufen auf Platz 3 hinter VW (e-)Golf und dem ebenfalls elektrisch verfügbaren Hyundai Kona. Im gesamten ersten Halbjahr 2020 liegt der Basis-Tesla jetzt auf Platz 6 in Norwegen. Angeführt werden die Top-10 nach einem starken ersten Quartal vom Audi e-tron, der allerdings im Juni seltener gekauft wurde als das Model 3.
Insgesamt wurden in Norwegen laut OFV im Juni gut 5000 Elektroautos neu zugelassen. In Großbritannien aber waren es mit rund 8900 nach Daten der dortigen Organisation SMMT einige tausend mehr. Weil der britische Auto-Markt weitaus größer ist als der norwegische, machte das allerdings noch keinen zweistelligen Elektroauto-Marktanteil: Im Juni lag er bei 6,1 Prozent. Aber schon das ist eine Steigerung auf etwa das Fünffache gegenüber Juni 2019.
Tesla trotze Corona-Umfeld
Gleichzeitig hält sich das Tesla Model 3 seit nunmehr drei Monaten in den Top-Ten aller britischen Auto-Verkäufe, geht aus den SMMT-Zahlen weiter hervor. Im Juni kam es mit rund 2500 Stück auf Platz 9, nachdem es im April und Mai sogar die absolute Nummer 1 auf dem allerdings durch die Coronavirus-Pandemie desolaten britischen Auto-Markt gewesen war. Auffällig in der Liste ist, dass das Tesla Model 3 deutlich teurer ist als die restlichen Bestseller – die Mercedes A-Klasse dürfte ihm preislich noch am nächsten kommen.
Durch die Coronavirus-Pandemie dürften sämtliche für Europa und andere Regionen aktuell gemeldeten Automarkt-Zahlen von begrenzter Aussagekraft sein. Dass Tesla trotz Produktionspause im Werk Fremont bis Mitte Mai im zweiten Quartal noch rund 82.000 Elektroautos produzierte und gut 90.000 auslieferte, sehen Beobachter trotzdem als Beleg für die Stärke des Pioniers und allgemein gute Aussichten für Elektroautos (was im Umkehrschluss schlechte Zeiten für konventionelle Hersteller bedeutet).