Das 2020 im Format eines kompakten SUV in Europa eingeführte Elektroauto MG ZS EV kommt mit einer Akku-Ladung nur knapp 220 Kilometer weit. Das ist gemessen an Tesla und zunehmend auch anderen Konkurrenten nicht viel – aber trotzdem ist MG als ehemalige britische Marke im Besitz von SAIC laut Marktforschern diejenige aus China, von der in diesem Jahr bis August am meisten Fahrzeuge nach Europa exportiert werden. Zudem bringt sie das Elektro-SUV jetzt in einer aufgefrischten Form mit deutlich besseren Daten hierher.
Long-Range-Version wie (früher) Tesla
Nach der Weiterentwicklung des MG ZS stehen zwei unterschiedliche Batterie-Konfigurationen und zwei Ausstattungsvarianten zur Verfügung, wie das Unternehmen mitteilte. Die Front erinnert deutlich an den Hyundai Kona e, ist sie doch genau wie die des koreanischen Elektroautos komplett geschlossen und mit einer Art Wabenstruktur verziert. Das gefällt nicht jedem, ist aber zeitgemäß. Dort vorne befindet sich auch der Ladeanschluss.
Laut MG ist der ZS EV mit LED-Matrix-Scheinwerfern, verschiedenen Fahrassistenzsystemen und Over-the-Air-Updatemöglichkeit ausgestattet – zumindest in der höheren der zwei Versionen. Zu den Assistenzsystemen zählen die Sicherheitsfunktionen Abstandsregeltempomat, Front-Kollisionswarner mit automatischer Notbremsung, Spurhalteassistent und Stauassistent. Das klingt soweit vollständig.
Die von MG jetzt versprochenen 440 Kilometer WLTP-Reichweite werden durch eine 70 kWh große Batterie erreicht. Diese Variante wird tatsächlich wie bis vor kurzem bei Tesla als Long Range bezeichnet. Eine kleinere Batterie mit 50,3 kWh, als „Standard Range“ bezeichnet, rundet das Angebot nach unten ab und ermöglicht eine WLTP-Reichweite von 320 Kilometern. Interessanterweise wird die kleinere Batterie-Version mit einem stärken Motor als die Long-Range-Variante kombiniert. So leistet der Motor bei der kleinen Batterie 130 kW, bei der größeren 113 kW. Beides soll den MG in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt jeweils 175 km/h.
Unterschiede gibt es bei den Batterie-Versionen vor allem bei den Ladegeschwindigkeiten. Die große lädt serienmäßig mit 11 kW, die kleine mit 6,6 kW. Am Gleichstrom kann jeweils maximal mit 92 kW geladen werden, was eine Ladedauer von 40 Minuten von 5-80 Prozent Akkustand bedeuten soll. Schnell ist das nicht wirklich, aber der MG wird eher als Stadt- denn als Langstrecken-Elektroauto positioniert.
MG mit zwei SUV und Kombi-Elektroauto
Interessant ist die Möglichkeit, mit der Fahrzeug-Batterie externe Geräte zu versorgen – mit bis zu 2,5 kW. Dafür gibt es einen Typ-2-Stecker wie sonst zum Laden, der ins Fahrzeug gesteckt wird und auf der anderen Kabelseite mit einer Haushaltssteckdose ausgestattet ist. Mit der kleineren Batterie kostet der MG ZS EV ab 33.990 Euro, was nach Abzug der Förderung 24.420 Euro Kaufpreis bedeutet. Die größere Version beginnt bei 37.900 Euro.
Der aufgefrischte ZS ist im Übrigen nicht das einzige aktuell neue Fahrzeug bei MG Europa. Anfang Oktober startete hier der neue Marvel, ebenfalls als SUV, aber moderner gestaltet und etwas höher positioniert (aber nicht bei der Reichweite). Außerdem hat die britisch-chinesische Marke mit dem MG5 das wohl einzige Elektroauto im Kombi-Format im Programm, wenn man nicht auch dem Porsche Taycan Cross Turismo dieses wenig mondäne Etikett verleihen will.