In weniger als einer Woche findet der lang erwartete Batterie-Infotag statt, bei dem Tesla unter anderem die Produktion eigener Zellen demonstrieren will – nach Berichten wird bereits eine Pilot-Linie dafür nah am Elektroauto-Werk Fremont aufgebaut. Wie genau die im eigenen Haus produzierten Tesla-Zellen aussehen und welche technischen Besonderheiten sie haben werden, ist trotz intensiver Spekulationen naturgemäß noch unbekannt. Doch dem Blog Electrek wurden jetzt Bilder zugespielt, die zeigen, dass Tesla die Zell-Dimensionen deutlich vergrößert und den Aufwand zur Herstellung verringert.
Quelle bestätigt Info zu Tesla-Zelle
Zunächst fragte der Electrek-Autor auf Twitter nach Hinweisen zu zwei großen Batterie-Zellen, die er auf Fotos zeigte, ohne nähere Angaben zu machen. Einen Tag später folgte dann der Artikel. „Erster Blick auf Teslas neue Batterie-Zelle“, lautet die Überschrift dazu – der Einsender der Bilder und eine weitere Quelle hätten angegeben, dass die Zellen tatsächlich von Tesla stammen. Roadrunner steht nach einem früheren Electrek-Bericht für Tesla-Pläne, mit eigenen Technologien massenhaft Zellen zu niedrigeren Kosten zu produzieren. Genau um dieses Thema soll es beim Batterie-Infotag am 22. September gehen.
Eine der beiden jetzt aufgetauchten Tesla-Zellen ist offenbar mit einer Schutz-Folie mit blauen Streifen umwickelt, bei der anderen ist die nackte Metall-Hülle zu sehen. Auffällig an beiden ist vor allem das Format – sie sind dick und in etwa so hoch wie die Hand, die sie hält. Laut Electrek ist ihr Durchmesser doppelt so groß wie bei Zellen aus der Gigafactory von Tesla und Panasonic in Nevada. Schon dieses 2170-Format ist etwas größer als der Vorgänger und frühere Standard 18650, mit dem Tesla begann. Die weitere Verdoppelung des Durchmessers würde das vierfache Volumen bedeuten.
If anyone has seen this battery cell before or if you some information about them, please reach out. DM are open or email fred@electrek.co wickr: fredev pic.twitter.com/YxgCYY16fP
— Fred Lambert (@FredericLambert) September 15, 2020
Über die technischen Daten der neuen Tesla-Zelle konnte Electrek zunächst nichts Konkretes berichten – aber über ein weiteres Detail, das Material und Aufwand spart: Die Zelle sei in einem „tabless“ Design nach einem Patent von Tesla ausgelegt, zu dem CEO Elon Musk in diesem Mai erklärte, es sei „viel wichtiger“, als es sich anhöre. Durch einen neuartigen Aufbau kommen die Elektroden darin ohne die dünne Strom-Abführung (den Tab) aus, die sonst einzeln mit ihnen verbunden wird. Stattdessen wird die Verbindung direkt über den Gehäuse-Deckel hergestellt, der dafür spezielle Strukturen aufweist, erklärt die Zeitschrift Popular Mechanics.
Tesla-Zellen auch für Deutschland?
Laut Electrek baut Tesla derzeit die Pilot-Produktion für Zellen in Fremont auf, bei der deutschen Tochter Tesla Grohmann werde schon an den Maschinen für die spätere Massen-Produktion gearbeitet. Diese sollen später unter anderem in der neuen Tesla-Riesenfabrik in Texas zum Einsatz kommen. Wahrscheinlich ist laut CEO Musk auch eine eigene Zell-Produktion in Deutschland – auch dazu soll es nach Informationen von teslamag.de bei Teslas Batterie-Tag Neuigkeiten geben.