Dass Tesla bald eigene Batteriezellen für die Akkus seiner Elektroautos und stationären Speicher produzieren will, ist fast schon ein offenes Geheimnis. Nach ersten Andeutungen von CEO Musk bei der Hauptversammlung im Sommer 2019 sickerten immer mehr Informationen durch – bei einem Anlegertag voraussichtlich in diesem Frühjahr will Tesla nach späteren Angaben von Musk offiziell über seine spektakulären Pläne informieren. Der Blog Electrek aber hat schon jetzt neue Informationen über die Batteriezell-Pläne bei Tesla zusammengetragen.
Demnach warben mehrere Tesla-Führungskräfte in den vergangenen Tagen auf LinkedIn um qualifizierte Mitarbeiter für den neuen Bereich. Dabei scheint es vorerst weniger um revolutionäre Zelltechnologien zu gehen als darum, mehr oder weniger konventionelle Lithium-Ionen-Zellen effizienter zu produzieren, um zu niedrigeren Kosten auf höhere Stückzahlen zu kommen. Laut CEO Musk will Tesla die Produktion von Batterien in den Bereich mehrerer Terawattstunden pro Jahr steigern.
Und diese Pläne werden offenbar immer konkreter. Ein F&E-Ingenieur des Unternehmens lud Interessenten laut Electrek auf LinkedIn dazu ein, zu Tesla zu kommen, um „Produktionstechnologie für Lithium-Ionen-Akkus neu zu erfinden“. Ein Tesla-Manager, den Electrek als „Senior Manager Cell Manufacturing“ bezeichnet, schrieb von „Weltklasse-Technologien für Batteriezell-Produktion“ für „die nächste Generation von kostengünstigen, leistungsfähigen Elektroautos und Energiespeicher-Produkten“.
Gleichzeitig tauchen auf den Tesla-Jobseiten immer mehr Stellenanzeigen auf, in denen auf Englisch explizit das Wort „Zelle“ enthalten ist. Derzeit sind es gut 30, viele davon neueren Datums und sowohl für Kalifornien als auch für China als auch für Berlin, wo derzeit die vierte Gigafactory von Tesla entsteht. Teslamag.de hatte bereits kurz nach Bekanntgabe der Pläne für die deutsche Fabrik gemeldet, dass dort voraussichtlich auch Batteriezellen produziert werden sollen.
Laut Electrek läuft das nicht mehr so geheime Batteriezell-Geheimprojekt bei Tesla unter dem Codenamen „Roadrunner“. Dabei werde aber nicht nur auf der Zellebene an Verbesserungen gearbeitet, sondern auch bei Modulen und Akkupaketen, zu denen die Zellen integriert werden. Eine Quelle soll gesagt haben, CEO Musk dränge darauf, dass eines der neuen Packs bei dem geplanten Batterie-Anlegertag (das genaue Datum dafür ist noch offen) präsentiert werden kann.